Tipps für mehr Diebstahlsicherheit

So schützt du dein Fahrrad vor Diebstahl

Richtig an- und abschließen Gelegenheit macht Diebe – aber ihr könnt es ihnen schwer machen

Immer wieder begegnet uns der traurige Anblick von an Laternenpfählen angeschlossenen Fahrradreifen, denen leider der Rahmen und das andere Rad abhandengekommen sind. Den meisten von uns ist es sicherlich auch schon einmal passiert, dass wir auf dem Weg zum Einkauf, zum Büro oder nach Hause feststellen mussten, dass plötzlich Teile unseres Fahrrads oder gleich das ganze geliebte Stück fehlen.

Gelegenheit macht Diebe und das gilt leider auch für Hamburg. Selbst ein vorbildlich abgeschlossenes Fahrrad kann Langfingern zum Opfer fallen, denn leider gibt es für jedes Fahrradschloss das richtige Gerät oder den richtigen Trick. Es gibt aber etliche Möglichkeiten, mit denen ihr es Fahrraddieben so schwer wie möglich machen könnt und die erfahrt ihr hier.

1. Anschließen statt abschließen

Wenn ihr lediglich den Rahmen und das Hinterrad zusammenschließt, macht ihr es Dieben extrem einfach – sie können das Fahrrad nämlich einfach wegtragen und anderswo das Schloss aufbrechen. Deswegen solltet ihr eure Fahrräder immer an einem festen Objekt anschließen, selbst wenn ihr sie nur kurz abstellt.

2. Immer im Blick

Fahrräder, die in dunklen und versteckten Gassen abgeschlossen werden, sind eine leichte Beute für Diebe, weil sie hier unbeobachtet bleiben können. Schließt eure Fahrräder deshalb immer an gut beleuchteten und belebten Stellen ab, zum Beispiel in einem Fahrradparkhaus.

3. Fest ist besser als locker

Je weniger Platz zwischen Fahrradschloss und Fahrrad bleibt, desto schwerer fällt es Dieben, ihre Werkzeuge zum Einsatz zu bringen. Wenn außerdem der Schließzylinder schwer zugänglich ist, kann dies Dieben die entscheidenden Sekunden kosten, die sie zum Knacken eines Schlosses benötigen. Das kostet euch beim An- und Abschließen zwar etwas Zeit, aber das sollte es euch wert sein.

4. Prioritäten setzen

Der Rahmen ist der wertvollste Teil eines jeden Fahrrads. Deswegen sollte ein Schloss stets den Rahmen, das Hinterrad und einen festen Gegenstand umschließen. Die zwei Schrauben an einem Vorderrad können selbst ungeübte Hände innerhalb weniger Sekunden lösen, deshalb solltet ihr euer Fahrrad nie nur am Vorderrad anschließen.

5. Standortwechsel

Wir Menschen lieben unsere Routinen, dementsprechend stellen wir unsere Fahrräder gerne am selben Ort ab. Das erleichtert es uns zwar, unsere Fahrräder wiederzufinden, doch gleichzeitig geben wir Dieben damit ungewollt wertvolle Informationen darüber, wann sie wo ungestört zuschlagen können. Schließt eure Fahrräder deshalb idealerweise an wechselnden Locations an oder nehmt sie nach Möglichkeit mit in eure Wohnungen und Büros.

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6. Kein Zubehör wird zurückgelassen

Ansteckbare Lichter, Bike-Computer und Taschen solltet ihr nie unbeaufsichtigt lassen, egal wie kurz ihr in ein Geschäft oder eure Wohnung flitzt. Auch ein Fahrradsattel mit Schnellspanner kann schnell abhandenkommen und sollte durch einen mit Klemmschraube ersetzt werden.

7. Das richtige Schloss

Kein Fahrradschloss bietet absolute Sicherheit. Beim Kauf eines Schlosses solltet ihr trotzdem nicht sparen, da Dieben meist nur wenige Minuten oder sogar Sekunden bleiben, in denen nicht genügend Zeit für das Aufbrechen eines widerstandsfähigen Schlosses bleibt. Eine Faustregel besagt, dass ein Schloss mindestens 10 Prozent des Werts des Fahrrads kosten sollte. Doch auch günstige Fahrräder sind mit einem teuren Schloss besser gesichert. Teure Fahrräder sollten am besten mit zwei Schlössern angeschlossen werden – sicher ist sicher.

Fahrradschlösser gibt es viele und alle haben Vor- und Nachteile. Weil die Hersteller:innen es uns manchmal nicht leicht machen, die verschiedenen Alternativen untereinander zu vergleichen, erhaltet ihr hier einen Überblick über die gängigsten Schlössen und wofür sie jeweils geeignet sind.

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Das Bügelschloss

Das Bügelschloss verfügt normalerweise über moderne Schließsysteme und ist an der typischen U-Form erkennbar. Es besteht aus einem Stahlbügel und einem Schließzylinder. Besteht der Bügel aus verschiedenen Stahllegierungen, kann er auch gewaltsamen Öffnungsversuchen widerstehen.
Vorteile: Durch den geringen Spielraum zwischen Rad und Schloss bleibt wenig Platz für Werkzeuge und die meist erforderliche Hebelwirkung wird erschwert. Auch Kältesprays haben keine Chance geben ein Bügelschloss.
Nachteile: Die meisten Bügelschlösser sind recht unflexibel und häufig zu kurz, um Fahrräder damit an festen Gegenständen anzuschließen. Sie sind außerdem verhältnismäßig schwer und sperrig.

Das Faltschloss

Überwiegend bestehen Faltschlösser aus sechs starren Gliedern, die sich wie ein Zollstock ein- und ausklappen lassen. Sie können wie ein Kettenschloss um Rahmen, Hinterrad und einen festen Gegenstand gelegt werden.
Vorteile: Die beweglichen Glieder verrutschen gerne, wenn Diebe Sägen oder andere Werkzeuge ansetzen, das flache Profil stellt zudem ein unüberwindbares Hindernis für Bolzenschneider dar. Faltschlösser sind flexibler und meist leichter und platzsparender als Bügelschlösser.
Nachteile: Die Gelenke stellen eine mögliche Schwachstelle dar.

Das Kettenschloss

Kettenschlösser bestehen aus vielen einzelnen, miteinander verbundenen Gliedern, die größtenteils aus Stahl bestehen. Häufig haben sie einen Überzug aus Textil, der die Felgen und den Lack des Rahmens schützt. Je dicker ein Kettenschloss ist, desto schwieriger ist es zu knacken.
Vorteile: Kettenschlösser sind flexibel, damit könnt ihr eure Fahrräder nahezu überall anschließen.
Nachteile: Sie sind relativ schwer und im Gegensatz zu Bügel- und Faltschlössern gibt es für sie keine Halterung am Rahmen. Man kann sie jedoch um die Sattelstange oder den Lenker wickeln. Gegenüber Bügel- und Faltschlössern gelten sie überdies als unsicherer, mit ihnen können nur teure und schwere Kettenschlösser mithalten.

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Das Kabelschloss

Das Kabelschloss besteht aus einem spiralförmigen, mit Kunststoff ummantelten Stahlseil.
Vorteile: Das Stahlseil kann auseinander gezogen werden und bietet damit eine hohe Flexibilität beim Anschließen. Kabelschlösser sind zudem leichter als andere Schlösser.
Nachteile: Leider ist ein Kabelschloss relativ leicht zu knacken; einem Bolzenschneider haben die wenigsten Modelle etwas entgegenzusetzen.

Das Rahmenschloss

Das Rahmenschloss wird am Fahrradrahmen, meist unter dem Sattel, befestigt und umschließt in geschlossenem Zustand das Hinterrad. Es ist also eine eingebaute Wegfahrsperre.
Vorteile: Rahmenschlösser sind unkompliziert und müssen nicht transportiert werden.
Nachteile: Mit einem Rahmenschloss kann man Fahrräder nur ab-, aber nicht anschließen. Deswegen sollte es unbedingt mit einem Schloss kombiniert werden, mit dem das Fahrrad an einem festen Gegenstand angeschlossen werden kann.

Beim Kauf eines Fahrradschlosses solltet ihr unbedingt auf Sicherheitsstufen und Prüfsiegel achten, die Aufschluss darüber geben, wie gut sie ein Fahrrad vor äußeren Gewalteinwirkungen schützen. Diese Sicherheitsstufen bieten eine gute Orientierungshilfe, die namhaften Hersteller:innen verwenden allerdings jeweils eigene Klassifizierungen, weshalb es schwer ist, sie untereinander zu vergleichen. Unabhängige Prüfungsinstitutionen wie die VdS Schadenverhütung GmbH können euch dabei helfen, das richtige Fahrradschloss zu finden.

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