Radporterin Lara unterwegs in Hamburg Umbaumaßnahmen am Ballindamm und Jungfernstieg
Radporterin Lara ist auf ihrem Fahrrad in Hamburg unterwegs und berichtet euch von den spannendsten Geschichten, Projekten und Menschen, die sich in unserer Stadt für das Fahrradfahren einsetzen. Geht mit Lara auf Entdeckungstour und erfahrt, warum Hamburg vom Fahrrad aus doppelten Spaß macht.
Pendler:innen auf den Velorouten 5 und 6 und Fahrradtour-Fans ist sicherlich schon aufgefallen, dass sich in den letzten Jahren einiges rund um die Binnenalster verändert hat. Bis zum Jahr 2020 staute sich der immer stärker zunehmende Fahrradverkehr auf dem Ballindamm – einem der Herzstücke der Hamburger Innenstadt –, während der Autoverkehr immer stärker abnahm. Gleichzeitig waren die Fahrradstreifen nur etwa einen Meter breit und teilweise aufgehoben, während dem Autoverkehr zwei Spuren in beide Richtungen zur Verfügung standen.
Deswegen wurde der gesamte Straßenraum zwischen dem Glockengießerwall und der Reesendammbrücke komplett umgebaut, wodurch Fahrradfahrer:innen und Fußgänger:innen nun mehr Platz und Sicherheit genießen. Der Fahrradstreifen wurde auf eine rekordträchtige Breite von 2,25 bis 4,75 Metern angelegt und der Autoverkehr auf jeweils eine Spur begrenzt.
Die neuen Gehwege auf der Alsterseite sind über zwei Meter breit und werden durch eine über vier Meter breite, begehbaren Baumstreifen und zusätzliche Sitzgelegenheiten ergänzt. Die Barrierefreiheit dieses Bereichs wurde durch den zusätzlichen Platz und durch neue Querungsmöglichkeiten am Ballindamm deutlich erhöht. Nach Bauschluss gibt es für Radporterin Lara kein Halten mehr und sie macht sich auf den Weg zu ihrer Probefahrt auf Hamburgs neuem Vorzeigeboulevard.
Doch zuerst trifft sie sich mit der Koordinatorin für die Mobilitätswende Kirsten Pfaue, um herauszufinden, welche Herausforderungen bei den Umbaumaßnahmen überwunden werden mussten und welche Möglichkeiten der umgestaltete Ballindamm den Hamburger:innen nun bietet. Von Kirsten Pfaue erfährt sie, dass nicht nur ein neuer XXL-Fahrradstreifen angelegt, sondern dass außerdem die Gehwege verbreitert und der an den Ballindamm angrenzende Jungfernstieg zu einer autoarmen Zone erklärt wurde. Die Koordinatorin für die Mobilitätswende erklärt zudem, dass in der Projektplanung und -durchführung eine gute Kommunikation mit allen Parteien eine wichtige Voraussetzung war. Dabei wurden die Interessen des Einzelhandels ebenso berücksichtigt wie die der Hochbahn, der Stadtentwicklung, des Bezirks Hamburg-Mitte, der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und der Polizei.
Diplom-Ingenieur Timo Sinhuber, der als Bauüberwacher vom Büro Stracon im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Mitte die Neugestaltung leitete, erklärt Lara die Besonderheiten des neuen Fahrradstreifens. Diesem wurde nämlich nicht nur mehr Platz eingeräumt, er wurde obendrein asphaltiert und mit Markierungen versehen. Zudem wurde die Entwässerungsrinne außerhalb des Fahrradstreifens in Richtung der Fahrbahnmitte verlegt, um den gesamten Fahrradstreifen nutzbar zu machen.
Um die Fahrradstellplätze entlang der Radstreifen zu erreichen, müssen Fahrradfahrer:innen nun außerdem ihre Drahtesel nicht mehr am Bordstein hochheben und durch Verkehrsinseln und ähnliche bauliche Elemente wird ihnen mehr Sicherheit vor dem Autoverkehr verschafft. Zusammen schwingen sie sich auf ihre Räder und finden: Mit dem Fahrrad den Ballindamm entlangzufahren, ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Mit dem Umbau des Ballindamms sind die Pläne rund um die Binnenalster aber noch nicht vollendet. Wenn man aktuell von der Binnenalster zu den Geschäften auf der anderen Seite möchte, muss man einen großen Schritt vom Bordstein nach unten machen und eine breite Straße mit Mittelstreifen überqueren. Laut einem Entwurf der Stadt Hamburg soll die Straße um fünf Meter verengt werden, der Mittelstreifen soll verschwinden und der gewonnene Platz soll der Flaniermeile auf der Wasserseite zugutekommen. Zusätzlich soll eine vierte Baumreihe auf den Stufen des Alsteranlegers entstehen.