Die beiden Stadtteile Hamburg-Altstadt und Hamburg-Neustadt sind wie zwei Geschwister mit starkem Charakter. Auf der einen Seite der historische Kern der Altstadt mit dem Hamburger Rathaus und der Handelskammer, den Gassen und Brücken, die sich bis zur HafenCity erstrecken. Auf der andere Seite das mondäne Neustadt-Viertel zwischen Laeiszhalle und dem Jungfernstieg mit eleganten Flaniermeilen, Modedesignern und Galeristen.
Mitten in Alt- und Neustadt tummelt sich eine stetig wachsende Zahl von Menschen, die hier nicht nur arbeiten oder shoppen, sondern auch ihre Wohnung haben, in der Neustadt noch mehr als in der Altstadt. Ein Stadtzentrum mit vielen Kontrasten, das sehr viele Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum vereint. Ich bin Frank Engelbrecht und habe viele Jahre als Pastor in der Kirchengemeinde St. Katharinen gearbeitet. Von hier aus lade ich euch ein, mich auf eine Tour durch das Zentrum Hamburgs zu begleiten.
Lasst uns dort beginnen, wo ich gelebt habe – im Pfarrhaus der Kirche St. Katharinen gegenüber der Speicherstadt. Sie ist eines der ältesten aufrecht stehenden Gebäude in Hamburg-Altstadt, von der viel während des großen Brands von 1842 und des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Deshalb ist ein Spaziergang durch die Altstadt ein Kontrastprogramm. Das merkt man schnell, sobald man Richtung Rathaus geht und die mehrspurige Willy-Brandt-Straße überquert. Schaut man sich um, blickt man auf ein Sammelsurium aus alten, restaurierten Backsteingebäuden, Hochhäusern und Glasquadern aus den 1970er-Jahren.
Beim Gang über die Trostbrücke passiert man die Statuen von Graf Adolf III und dem Heiligen Ansgar, der das Christentum in die Stadt Hamburg brachte. Die Figuren repräsentieren die Verbindung der bischöflichen Altstadt mit der weltlichen Neustadt. Von der Brücke aus sieht man die Ruinen der ebenfalls im Krieg zerstörten Kirche St. Nikolai (Willy-Brandt-Str. 60), welche nach dem Kriege weiter gesprengt wurde, um Platz für die Ost-West-Straße zu schaffen. Erhalten blieben nur Reste der Kirchenmauern und der 150 Meter hohe Turm. Die Kirche ist heute Mahnmal zur Erinnerung an die Zerstörung des Krieges mit einer beeindruckenden Ausstellung zum Thema in den Kellergewölben der Kirche. Auch der Besuch des Kirchturms per Fahrstuhl auf 75 Meter lohnt sich, schon wegen der Aussicht. Erhalten blieb nur der 150 Meter hohe Turm, den man besichtigen sollte. Schon wegen der Aussicht weit über den Stadtteil hinaus.
Beim historischen Rundgang durch das Nikolai-Quartier erfahrt ihr, wie ehrbare Kaufmänner die Hamburger Börse vor den Flammen retteten oder wo der alte Alsterhafen zu finden war. Jetzt unseren Geschichtsroute entdecken!
Ein Muss ist auch ein Besuch im Mutterland Cölln’s (Brodschrangen 1-5). Hier speist man in denkmalgeschützten Separees, die mit wunderschönen handbemalten Kacheln versehen sind. Ich trinke einen Kaffee, bevor ich meinen Weg fortsetze. Über die Kleine Johannisstraße komme ich vorbei an kleinen Läden und Restaurants, dem gut sortierten Herrenausstatter Anton Meyer (Kleine Johannisstraße 7) und dem La Tavola Calda (Kleine Johannisstraße 15) mit authentischer italienischer Küche.
Wenn es so etwas wie das Zentrum gibt, das Hamburg-Altstadt und Hamburg-Neustadt miteinander verbindet, ist es der Rathausmarkt. Hier beginnt auch die Shoppingmeile Mönckebergstraße. Zentraler geht es also nicht. Und wer auf dem weitläufigen Platz steht, ist erst einmal beeindruckt vom Rathaus und seiner prunkvollen Fassade. In täglichen Führungen kann man die Geschichte des Regierungssitzes der Hansestadt und die vielen prächtigen Säle kennenlernen. Nicht weit entfernt steht das Bucerius Kunst Forum (Rathausmarkt 2), das mit drei bis vier Ausstellungen pro Jahr spannende Themen von der Antike bis zur Gegenwart aufgreift. Dahinter beginnt bereits das Dolce Vita Hamburgs. Die Arkadengänge und Terrassen entlang der Alsterkanäle verströmen italienisches Flair. Hier versteht man, warum Hamburg das Venedig des Nordens genannt wird.
Das Hamburger Rathaus hat mit seinen 647 Zimmern fast 5-mal mehr Räume als das Weiße Haus in Washington.
Wer Lust zu Shoppen hat: Zwischen Jungfernstieg, Neuem Wall und Großen Bleichen reihen sich exquisite Modeläden aneinander, aber auch Traditionsgeschäfte wie Ladage & Oelke (Alter Wall 22) mit einem zeitlos eleganten Sortiment. Und wer Bücher liebt, besucht die Buchhandlung Marissall an der Ecke Rathausmarkt/Herrmannstraße. Ein Bilderbuchort mit sehr gutem Sortiment, wunderbarer Beratung und himmlischer Kinderbuchecke. Ich leihe mir ein Stadtrad direkt neben der Handelskammer (Adolphsplatz 1) aus und fahre ein paar hundert Meter bis zur Fleetinsel am Steigenberger Hotel (Heiligengeistbrücke 4). Hier findet man zwischen Kanälen und Brücken einige nette Restaurants wie den Marinehof (Admiralitätsstraße 77) oder die Erste Liebe Bar an der Michaelisbrücke 1.
Von der Fleetinsel ist es nicht mehr weit bis zum „Michel“ (Englische Planke 1), dem bekanntesten Kirchenbau Hamburgs. Auf der Plattform des 132 Meter hohen Turms hat man einen tollen Blick über das Portugiesen-Viertel bis zum Hamburger Hafen, auf die Elbphilharmonie und die HafenCity mit der historischen Speicherstadt. Ich fahre weiter in die Neustadt bis zum Großneumarkt, überquere den malerischen Marktplatz mit seinen schönen Altbauten. Mittwochs gibt es hier einen Markt mit regionalen Lebensmitteln und vielen Essensständen, die zum Schlemmen einladen. Ich biege in die Wextraße ein. Hier findet man Design, Handwerk und viel Kunst. Zum Beispiel in der Galerie Kulturreich (Wextraße 28), die Exponate von jungen Künstlern zu erschwinglichen Preisen ausstellt. Nicht weit entfernt ist Feinkunst Krüger (Kohlhöfen 8) mit einer Mischung aus Arbeiten von experimentellen und renommierten Künstlern.
Aus der Neustadt geht es zurück in die Altstadt, in das Katharinen-Viertel, für die die St. Katharinen die Namensgeberin ist. Ich durchquere auf dem Weg eine der schönsten Straßen Hamburgs. Die Deichstraße ist gesäumt von historischen Häusern mit barocken Fassaden. Hier lohnt sich ein Spaziergang vorbei an traditionellen Lokalen wie dem Alt Hamburger Aalspeicher (Deichstraße 43), dem Restaurant Deichgraf (Deichstraße 23) oder dem Ti Breizh Haus der Bretagne mit der Boutique de la Mer (Deichstraße 39), wo man exklusive Mode aus der Bretagne findet.
Ob französische oder italienische Küche, Fisch oder Burger: In dem Viertel gegenüber der Speicherstadt hat man die Wahl zwischen deinem Tischtuch und rustikalen Holztischen. Ich treffe mich am Abend mit Freunden zum Essen in der Trattoria Bella Italia (Brandstwiete 58) – klein, gemütlich und mit leckerer hausgemachter Pasta. Wenn es dort zu voll ist, schlendere ich in zurück zum Rathaus ins Café Paris (Rathausstraße 4), eines meiner Lieblingslokale mit leckerem Essen oder auch nur auf ein Weinchen bis in die Nacht. Wer danach noch Lust auf einen Cocktail hat: Gleich gegenüber in der Bar Le Lion (Rathausstraße 3), verrichten wahre Könner ihr Handwerk.
In unserer Reihe »Hamburg like a Local« sind wir unterwegs mit wahren Hamburgern. Sie zeigen uns ihre Lieblingsplätze und verraten uns ihre persönlichen Geheimtipps.
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