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Eine Tasse Individualität

Probeschlürfen bei Public Coffee Roasters

Hell, fruchtig oder klassisch-kräftig? Dem Trend zum gehobenen Kaffee-Genuss begegnet Argin Keshishian mit solidem Barista-Handwerk – und wächst damit aus dem kleinen Laden an der Wexstraße heraus.

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Innenstädte auf der ganzen Welt ähneln einander immer mehr. Hier ein H&M, dort ein Cartier. Dieser Trend macht auch beim Kaffee nicht halt. Starbucks-Filialen, wohin man schaut. Wer sich jedoch nach etwas mehr Individualität in der Tasse sehnt, hat Glück. Nur fünf  Minuten zu Fuß von der Nespresso-Boutique am Neuen Wall entfernt: die Public Coffee Roasters.

Seit April 2014 gibt es das kleine Café in der Neustadt. Argin Keshishian hat es mit seinem damaligen Geschäftspartner Vejlko Tatalović gegründet. Bald schon gingen die beiden getrennte Wege. Vejlko betreibt seitdem seine eigene Rösterei Playground Coffee samt Kaffeebar im Grindel und einer neuen Kaffeeklappe direkt am Rathausmarkt.

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Argin hingegen ist der Neustadt treu geblieben. „Unsere Kunden sind eine gute Mischung aus Leuten, die in der Umgebung arbeiten und Stammkunden, die rund um den Großneumarkt wohnen. Viele von ihnen kommen jeden Tag zu uns“, erzählt Argin.

Bestellt man seinen Kaffee an der Bar, hat man die Qual der Wahl. Neben mittlerweile drei verschiedenen Espresso-Blends – von einer heller gerösteten, fruchtigeren Mischung bis hin zu einer klassisch-kräftigeren Variante – ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mein Flat White wird mit einem schlichten Herz verziert. Kein Latte-Art-Schnickschnack, sondern solides Barista-Handwerk. „Neben den Klassikern wie Cappuccino und Latte Macchiato werden auch von Hand gebrühte Filterkaffees immer beliebter“, berichtet Dominik, der Mann hinter dem Tresen.

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Der Fußboden der Kaffebar ist aus dunklem Holz und knarrt wie ein alter Holzfußboden knarren muss. Ansonsten ist hier alles neu, farbenfroh und mit dezenter Jazzmusik unterlegt. Das Café in der Wexstraße ist klein, es umfasst kaum mehr als 20 Sitzplätze. An belebteren Tagen muss man schon Glück haben, um an einem der Tische mit den leuchtend pinken, grünen oder blauen Metallgestellen einen Platz zu finden. Am schönsten sitzt es sich aber sowieso an der Fensterfront. Hier kann man nicht nur den Ausblick auf das Straßengeschehen genießen, sondern auch entspannt in einem Magazin blättern. Thorsten Keller, ein Freund des Hauses und Magazin-Liebhaber, kuratiert die „Coffee Table Mags“, ein eigenes Regal mit einer stetig wechselnden Auswahl von Magazinen zu den Themen Food, Reisen und Design. Genau wie die Kaffeebohnen für zu Hause kann man hier auch die Magazine kaufen.

Bis vor kurzem haben die Public Coffee Roasters ihren Kaffee noch bei einer befreundeten Rösterei geröstet. Mittlerweile verfügen sie über eine eigene Produktionsstätte in Rothenburgsort. Hier werden künftig auch Schulungen und Barista-Kurse angeboten. Den Rohkaffee beziehen die Publics von vertrauenswürdigen Importeuren. Für gute Qualitäten werden die Farmer mit Preisen bezahlt, die über dem „Fair-Trade“-Preis liegen. „Im Mai fährt unsere Mitarbeiterin Sandra, die bei uns die Produktion leitet, erstmals in ein Anbaugebiet. In Guatemala wird sie direkten Kontakt zu Farmern aufbauen, mit denen wir dann künftig enger zusammenarbeiten möchten“, erzählt Argin voller Vorfreude.

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Drei Cafés betreibt das Unternehmen mittlerweile. Dass die Public Coffee Roasters aber eine große Kette werden, ist nicht zu befürchten. Im Mittelpunkt steht weiterhin: guter Kaffee. Wer sich davon überzeugen möchte, ist eingeladen, an einem der regelmäßig stattfindenden Cuppings teilzunehmen. Dort lernt man dort unter anderem, warum man beim Probieren möglichst lautstark schlürfen sollte.

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