Der Veringkanal Grüne Oase in Wilhelmsburg

© Carl Juergen Bautsch

Wer ein lauschiges und etwas weniger bekanntes Plätzchen im Grünen sucht, sollte als nächstes Ausflugsziel den Veringkanal in Wilhelmsburg ins Auge fassen. Der schiffbare, 1,6 Kilometer lange Veringkanal sorgte mit seiner Entstehung dafür, dass sich Wilhelmsburg in nur zwei Jahrzehnten zu einer neue Stadtansiedlung an der Elbe entwickelte.

Als die Firma der Bauunternehmerbrüder Carl und Hermann Vering 1890 zum ersten Mal in Wilhelmsburg aufschlug, sollte ein Bebauungsplan für Wilhelmsburg entstehen. Nachdem 250 Hektar Land im Nordwesten Wilhelmsburgs sturmflutsicher erhöht wurden, entstand schon vier Jahre später der nach den Gebrüdern benannte Privatkanal zur Erschließung des Reiherstiegviertels: der Veringkanal.  

Am Ufer der Geschichte von Wilhelmsburg

Der Veringkanal verläuft in Nord-Süd-Richtung und ist am Südende mit der Veringschleuse verbunden. Schon in kurzer Zeit wertete er das damals wenig erschlossene Wilhelmsburg auf: Immer mehr Investoren zog es ins Geschäft mit dem hafennahen Gelände, sodass sich die damalige Landgemeinde Wilhelmsburg rasch zu einem Arbeiterstadtteil entwickelte. Als Grenzlinie zwischen der dampfenden Hafenkulisse und den Industriegebäuden des Arbeitsviertels, erzählt der Kanal noch immer diese Geschichte – auch wenn er heute vor allem für seine grünen Parkflächen bekannt ist.

Der unterschätzte Hamburger Süden

Als blinder Fleck für Touristen kann man sich in Wilhelmsburg einfach entspannt treiben lassen. Der Mix zwischen Studierenden, Kreativen und Migrant:innen verleiht Wilhelmsburg seinen unverwechselbaren Charme. Natur und Stadt, Plattenbau und Einfamilienhaus, Türkisch und Portugiesisch – hier lebt man die (kulturelle) Vielfalt. An den kleinen Uferzonen des Veringkanals kann man die Seele baumeln lassen und dabei an jeder Ecke entweder ein kühles Bier oder einen wirklich guten Döner genießen.

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