Im 18. und 19. Jahrhundert war das Schloss Ludwigslust die Residenz der Herzöge im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin. Heute ist das "Versailles des Norden" ein unvergleichbares kulturhistorisches Denkmal in Mecklenburg-Vorpommern und nur einen Tagesausflug von Hamburg entfernt.
Südlich der Landeshauptstadt Schwerin liegt die Kleinstadt Ludwigslust. Bekannt ist die Stadt vor allem für den barocken Prachtbau – das Schloss Ludwigslust und die umliegende Residenzstadt mit Schlossgarten. Das Herzstück des Ludwigsluster Schlosses ist der Goldene Saal, der von monumentalen Säulen, großen Spiegeln und prunkvoller Dekoration geschmückt wird. Hier wandeln Sie auf dem Parkett einstiger Bälle und Feste.
Vom Jagdschloss zur Residenz der Herzöge
Das heutige Ludwigslust geht auf das einstige Gutsdown Klenow zurück und war eine wildreiche Gegend, weshalb schon Anfang des 18. Jahrhunderts hier von Christian Ludwig II. eine Jagresidenz geplant wurde. Der Bau des heutigen Schlosses begann im Jahr 1772 als "Ersatz" für das heute nicht mehr existente Jagdschloss auf Geheißen von Friedrich dem Frommen (Sohn von Christian Ludwig II.). Das Schloss Ludwigslust erinnert beim ersten Anblick an das majestätische Versailles in Frankreich. Und das ist kein Zufall. Stilitisch ist das Schloss Ludwigslust die letzte Ausprägung des deutschen "Absolutismus", von außen klassizistisch und in Teilen auch vom Barock geprägt. Ursprüngliche Pläne für einen bescheidenen Ausbau der ehemaligen Jagdresidenz in Ludwigslust wurden verworfen, nachdem Friedrich bei der Grand Tour durch Europa prächtige Schlösser wie das von Versailles kennenlernte.
Mit dem Tod von Friedrich und dem Umzug des Hofes zurück nach Schwerin verlor das Schloss Ludwigslust auch seine Bedeutung als Residenz und wurde fortan als Wohnanlage und Sommersitz genutzt. Den Ersten und Zweiten Weltkrieg bestand das Schloss beinahe völlig unbeschadet. Heute ist das Schloss eine Außenstelle des Staatlichen Museums Schwerin und für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Schlossanlage von Ludwigslust im Überblick
Das Schloss Ludwigslust ist in eine überwältigende Schloss- und Parkanlage eingebettet. Der Landschaftspark mutet märchenhaft an und verbindet Barocke Elemente wie Wasserspiele mit der Anmut eines englischen Gartens. Auf 127 Hektar Gesamtfläche erstreckt sich der Schlosspark und zieht Besucher in seinen Bann. Wer hier entlang flaniert kann förmlich die Eleganz, mit der der Adel aus der damaligen Zeit gelebt hat, verspüren. Auf der Schlossanlage befindet sich weiterhin eine eigens errichtete Kirche und ein ganzer Hofstatt und Blumengarten. Der Ludwigsluster Kanal endet im dem Schloss vorgelargerten Bassin, der über die Kaskaden hinweg das wohl beeindruckendste Panorama der Anlage darstellt.
Ein Tagesausflug in den Metropolregion zum Schloss Ludwigslust
Besuchen Sie das Schloss Ludwigslust und das darin untergebrachte Museum doch bei einem Tagesausflug in die grüne Metropolregion Hamburgs. Wir empfehlen einen Besuch des Schlossmuseums. Öffentliche Führungen finden vom 15. April bis 14. Oktober dienstags bis freitags um 14 Uhr und samstags, sonntags und feiertags um 11, 14 und 15 Uhr statt. Von Oktober bis April finden die Führungen lediglich Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 14 Uhr statt. Im Erdgeschoss des Schlosses befindet sich ein kleines Café mit Terrasse und Blick auf den Schlosspark. Serviert werden hausgemachte Torten und Kaffeespezialitäten.
Sie erreichen Ludwigslust mit dem Auto von Hamburg aus in ca. 1,5 Stunden. Mit der Regionalbahn fahren Sie in einer ähnlichen Zeit über Schwerin und könnten dabei noch einen Abstecher zum machen.