Wie ein Schiffsbug ragt die Spitze des Chilehauses in die Straße – ein prägendes Beispiel für die Architektur der 1920er-Jahre in Hamburg. Das denkmalgeschützte Kontorhaus im Kontorhausviertel gehört zu den bekanntesten Bauwerken der Stadt und steht seit 2015 unter UNESCO-Welterbeschutz. Wer durch die Altstadt spaziert, stößt unweigerlich auf diese markante Gebäudestruktur aus Millionen Backsteinen – und auf ein Stück lebendige Stadtgeschichte.
Backstein, Formensprache und Geschichte zum Anfassen
Das Chilehaus wurde zwischen 1922 und 1924 nach Plänen von Fritz Höger errichtet – im Stil des Backsteinexpressionismus, der norddeutsche Bautraditionen mit modernen Gestaltungsideen verbindet. Der zehngeschossige Bau fasziniert durch seine klar gegliederte Fassade, elegante Schwünge und die spitze Ecke, die an einen Schiffsbug erinnert. Rund 4,8 Millionen Backsteine wurden verbaut – ein Ausdruck von Hamburgs wirtschaftlicher Dynamik in der Zwischenkriegszeit. Heute sind in dem Haus Büros, Einzelhandel und Gastronomie untergebracht. Besucher:innen können die Innenhöfe erkunden oder die besondere Formensprache bei einem Spaziergang rund ums Gebäude erleben.
Schon gewusst?
Das Chilehaus steht inmitten des historischen Kontorhausviertels, das durch seine einheitliche Gestaltung und monumentale Backsteinarchitektur weltweit einmalig ist. Gemeinsam mit der benachbarten Speicherstadt zählt es zu den bedeutendsten städtebaulichen Ensembles der Moderne.
Ein lohnenswerter nächster Halt
Nur wenige Gehminuten entfernt: das sinnliche Erlebnis im Chocoversum, wo Besucher:innen Schokolade mit allen Sinnen entdecken. Ebenfalls in direkter Nachbarschaft: das Museum für Kunst und Gewerbe am Hauptbahnhof oder ein Bummel durch die historische UNESCO Welterbe Speicherstadt in Hamburg mit ihren Brücken, Fleeten und Museen.