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Hamburger Rathaus

Der ganze Stolz Hamburgs

Ungewöhnlich prunkvoll für den hanseatischen Geschmack: Das beeindruckende Hamburger Rathaus. Das Hamburger Rathaus – erbaut 1886 bis 1897 – beherrscht mit seiner beeindruckenden Architektur das Zentrum der Stadt. Der prächtige Sandsteinbau ist Sitz des Senats und der Bürgerschaft.

Das Rathaus ist bereits von außen ein Augenschmaus: Gleich hinter der Binnenalster gelegen, ist es vollkommen im Stil des Historismus gehalten und vereint Elemente der Renaissance, der Gotik und des Barock, sodass es einem Schloss im Zentrum der Stadt ähnelt. Betritt man den Innenhof, atmet man aufgrund der Schönheit und Harmonie des Platzes erst einmal auf. Der Platz mit dem Hygieia-Brunnen ist einer der gelungensten der ganzen Hansestadt und man verweilt hier gern ein bisschen.

Das neue Hamburger Rathaus seit 1897

Nachdem 1842 das Hamburger Rathaus völlig abgebrannt war, zog der Rat vorübergehend in provisorische Räumlichkeiten – für 55 Jahre! Das neue Rathaus wurde 1897 eingeweiht, verfügt über 647 Zimmer und steht auf über 4000 Eichenpfählen. Ganz im Gegensatz zum hanseatischen Stil glänzt das Rathaus mit einer aufwendig verzierten Fassade, die von insgesamt 20 Kaiserstatuen gesäumt wird.

Über dem Haupttor steht in lateinischer Sprache: "Die Freiheit, die die Vorfahren errungen, mögen die Nachfahren würdig zu erhalten suchen." Durch die verzierte schmiedeeiserne Gittertür des Hauptportals gelangt man in die Rathausdiele, die von 16 Sandsteinsäulen getragen wird, die mit 68 Porträts verdienter Hamburger Bürger und Bürgerinnen bemalt sind. Das Treppenhaus wurde aus sardischem Marmor geschaffen und zeigt den menschlichen Lebensweg. Der Saal der Bürgerschaft ist eher schlicht gestaltet: Das Parlament tagt hier jeden zweiten Dienstag um 15:00 Uhr.

Von Sälen, Geschichten und dem Goldenen Buch

Im Bürgersaal, dem Empfangssaal der Bürgerschaft, hängen Porträts ehemaliger Bürgerschaftspräsidenten. Der Kaisersaal – benannt aufgrund des Besuchs von Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals – verfügt über eine auffällige Deckenmalerei, die die Handelsschifffahrt unter deutscher Flagge symbolisiert. Die Wände schmückt eine mit gepresstem Rindsleder bezogene Tapete. Feiern zu besonderen Anlässen und Empfängen beherbergt der Turmsaal.

Im Bürgermeistersaal mit seinem gewaltigen Kamin tragen sich Gäste in das Goldene Buch ein. Hier hängt das Gemälde, das die Einweihung des Rathauses 1897 zeigt. Der Phoenixsaal ist nach dem Phoenix über dem Kamin benannt, der Hamburgs Neuaufstieg nach dem großen Brand von 1842 symbolisieren soll. Im Sitzungssaal des Senats gelangt nur Licht durch das große Glasdach: Das symbolisiert den altgermanischen Brauch, dass der Rat unter freiem Himmel tagt. Der Große Festsaal ist 46 Meter lang, 18 Meter breit und 15 Meter hoch. Fünf gewaltige Gemälde zeigen die Geschichte Hamburgs von 800 bis 1900, 62 Stadtwappen des alten Hansebundes schmücken die Wände. Die drei Lüster mit je 278 Lampen wiegen je 1500 Kilo!

Besichtigungen und Führungen durch das Hamburger Rathaus

Führungen durch Hamburg sind alles andere als langweilig. Das Hamburger Rathaus, die Speicherstadt und der Hafen sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die beim Bürgermeistergang unter fachkundiger Begleitung entdeckt werden können.

Ein Tourguide erzählt Ihnen interessante Geschichten aus den Annalen Hamburgs. Wer nicht übers Wochenende in der Stadt ist oder keine vollen zwei Stunden opfern mag, kann das Rathaus natürlich auch bei einem regulären Rundgang besichtigen. Jedermann ist eingeladen, das Rathaus von Hamburg zu besuchen.

Ein Höhepunkt des Rundgangs ist die Besichtigung des Festsaals, in dem alljährlich das Matthiae-Mahl stattfindet. Bei diesem ältesten Festmahl der Welt lädt der Bürgermeister Ehrengäste wie Kanzler, Monarchen und Wirtschaftsgrößen ein. Beeindruckens sind daher auch die Einträge im goldenen Gästebuch von Altkanzler Schmidt, dem Kronprinzen von Dänemark nebst Angela Merkel. Auch der Plenarsaal und das Waisenzimmer sind einen Besuch wert – eine Besichtigung des Rathauses lohnt sich also auf jeden Fall – auch bei kurzen Aufenthalten in Hamburg.

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