Unter dem Motto „Fantasies of another life“ zeigt das internationale Theaterfestival LESSINGTAGE vom 18.01. bis 04.02.2025 künstlerische Positionen von dreizehn faszinierenden Regiehandschriften, von China bis Großbritannien – von Usbekistan, Iran über Griechenland bis in die Ukraine.
Festivaleröffnung mit Ajax und prominenter Tiefseeforscherin
Die Lessingtage werden am 15. Januar mit der Uraufführung „Ajax und der Schwan der Scham“ von Christopher Rüping eröffnet. Gemeinsam mit dem Thalia-Ensemble beleuchtet Rüping den „Ajaxkomplex“ in einem zeitgemäßen und erfrischenden Kontext. Für die feierliche Eröffnungsrede am 19. Januar konnte das Thalia Theater die Stimme von Deutschlands bekanntester Meeresbiologin gewinnen: Tiefseeforscherin und Klimaexpertin Antje Boetius, die trotz düsterer Erkenntnisse optimistisch an die Zukunft des Planeten glaubt. Die Eröffnungsveranstaltung öffnet zudem neue Perspektiven für ein nachhaltiges Zusammenleben durch zahlreiche Initiativen aus Hamburg und Umgebung.
Ein faszinierendes Spektrum an brisanten Themen und neuen Theaterformen
Das Theaterfestival umfasst eindrucksvolle internationale Gastspiele, darunter die Deutschlandpremieren von „Works and Days“ des belgischen Theaterkollektivs FC Bergman, „Taverna Miresia“ von Mario Banushi aus Griechenland und „Underground Girls“ von Jakub Skrzywanek aus Usbekistan. Weitere Höhepunkte sind „Akıns Traum“, ein Gastspiel des Wiener Burgtheaters, „Blind Runner“ von Amir Reza Koohestani aus dem Iran und „How Goes The World“ von Tim Etchells.
Der britische Tänzer und Choreograph Akram Khan bringt eine faszinierende wie magische Neuinterpretation des „Dschungelbuchs“ – „Jungle Book reimagined“ am 31. Januar und 1. Februar ans Thalia Theater. Nach Aufführungen in europäischen Städten wie Wien, Edinburgh und Amsterdam macht das Werk nun auch Halt in Hamburg.
Radikal vielfältig, mutig und innovativ
Ein weiteres Gastspiel-Highlight bringt Meng Jinghui, der als Rock’n’Roller des zeitgenössischen chinesischen Regietheaters gilt, nach Hamburg. Mit Wladimir Wladimirowitsch Majakowski berühmtem Avantgarde-Klassiker „Die Wanze“ präsentiert er eine Europapremiere.
Begleitend finden Lesungen, Vorträge und Diskussionen statt, etwa eine Lesung von Alexej Nawalnys Briefen aus dem Gefängnis, eine Präsentation von Stephan Orth über „Couchsurfing in der Ukraine“ sowie ein Gespräch mit dem Philosophen Kohei Saito über nachhaltigen Konsum. Der Abschluss des Festivals bildet die „Lange Nacht der Weltreligionen“, die das Thema „Religion und Weiblichkeit“ diskutiert.