10 Jahre VisuleX - BACK TO THE MAGIC Camera Obscura und die Kunst der analogen Fotografie
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Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von VisuleX - Gallery for Photography lädt die Jubiläumsausstellung BACK TO THE MAGIC zu einer Reise zu den Ursprüngen des fotografischen Sehens ein. Vom 6. bis 27. Juni 2025 zeigen vier internationale Künstler ihre zeitgenössischen Interpretationen der Camera Obscura, einem der ältesten bildgebenden Verfahren der Welt – poetisch, analog, entschleunigt.
Die Ausstellung vereint Arbeiten von Maciej Markowicz, Thomas Kellner, Michael Nischke und Marcus Schwier, die sich jeweils auf ganz eigene Weise der analogen Bildwerdung verschrieben haben. Ihre Werke bewegen sich zwischen Bewegung und Stillstand, zwischen Fragmentierung und Kontemplation, zwischen Mensch, Raum und Zeit.
„Wer würde glauben, dass ein so kleiner Raum das Bild des ganzen Universums enthalten könnte?“ Leonardo da Vinci über die Camera Obscura
Zur Eröffnung am Donnerstag, 5. Juni 2025 um 19 Uhr wird der Kunst- und Fotografie Historiker Ulrich Rüter, Vorsitzender des Freundeskreises der Fotografie, die Eröffnungsrede halten. Die Künstler Maciej Markowicz und Michael Nischke sind anwesend.
Maciej Markowicz (1981)
nutzt selbstgebaute mobile Camera-Obscura-Fahrzeuge, um Zeit, Licht und Bewegung einzufangen. Mit ihnen belichtet er großformatiges Farbfotopapier für acht Sekunden, wodurch seine „Motiongraphs“ entstehen – lebendige, analoge Werke, die zwischen Stillstand und Fluss schwingen und zur Reflexion über Wahrnehmung, Zeit und Erinnerung anregen. Angetrieben von einer lebenslangen Faszination für die Zeitlichkeit, versucht Markowicz künstlerische Praxis, das Flüchtige festzuhalten und zu transformieren und bietet einen meditativen Raum, um sich mit der Vergänglichkeit des Lebens auseinanderzusetzen.
2018 präsentierte er Arbeiten mit einem Camera-Obscura-Boot bei Unseen Amsterdam, der Triennale der Photographie Hamburg und Paris Photo. 2023 arbeitete er in der Camargue mit einem umgebauten Obscura-Van. Sein Camera-Obscura-Ruderboot und Van sind während der Eröffnungswoche der Ausstellung nach Terminvereinbarung zu besichtigen.
Thomas Kellner (1966)
begann mit der Lochkamera und wandte sich später der Mehrfachbelichtung zu. In seiner Serie „Sixtorama“ nähert er sich dem klassischen Motiv der liegenden Frau – inspiriert von kunsthistorischen Vorbildern und gesellschaftlichen Debatten um Aktfotografie. Mit sechs selbstgebauten Lochkameras fotografierte er seine Modelle segmentweise und montierte die Einzelbilder zu einem Panorama. So entsteht ein vielschichtiges Spiel mit Fragmentierung, Wahrnehmung und fotografischer Zeit.
Bekannt wurde Kellner durch seine „Fotomosaiken“ weltberühmter Bauwerke – fotografiert aus leicht versetzten Perspektiven und zu ikonischen Bildkompositionen arrangiert.
Michael Nischke (1956)
arbeitet seit 1999 mit der Lochkamera – einer Camera Obscura ohne Objektiv. Besonders fasziniert ihn die besondere Atmosphäre, die durch lange Belichtungszeiten und das Fehlen technischer Korrekturen entsteht. Für seine Arbeiten „ Blue Sky – Warm Sand“ – erstmals 2023 in Tokyo gezeigt – verwendet er klassischen Polaroid-Großformatfilm, teils in bläulichem Tungsten-Ton, teils in warmer Sepia-Färbung.
In dieser Ausstellung zeigt er seltene Aufnahmen von Menschen an Stränden – ein ungewöhnliches Sujet für diese Technik, da ihre langen Belichtungszeiten Bewegungen nicht einfrieren, sondern in malerischer Unschärfe abbilden. So entsteht eine stille, fast entrückte Zeitlosigkeit.
Nischke studierte Foto-Technik in Köln, arbeitete als Fachjournalist und eröffnete später die erste deutsche Galerie für Panoramafotografie.
Marcus Schwier (1964)
studierte Architektur in Düsseldorf und absolvierte anschließend ein Fotografie-Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Schwier arbeitete mit analoger Großbildtechnik und experimentierte früh mit selbstgebauten Lochkameras, die später über Monochrome vertrieben wurden.
Bereits 1998 wurde seine preisgekrönte Camera Obscura-Serie „Akademie“ im Sprengel Museum Hannover gezeigt. Seine Panoramen – etwa von isländischen Eisbergen – zeichnen sich durch eine träumerische Lichtstimmung und weiche Kontraste aus, die durch den vollständigen Verzicht auf Linsen und digitale Technik entstehen. Seine Arbeiten eröffnen eine meditative Bildwelt jenseits technischer Perfektion.
Visulex Gallery for Photography eröffnete 2015 zur 6. Triennale der Photographie mit einer Ausstellung der renommierten Fotografin Nomi Baumgartl. Zehn Jahre später, nach über 25 erfolgreichen Ausstellungen, exklusiven Veranstaltungen und Messeauftritten, ist das Portfolio der Galerie kontinuierlich gewachsen. Auch in Zukunft wird sich die Galeristin Vivian Laux-Eggert mit Leidenschaft für die Kunstfotografie einsetzen.
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