38. Internationaler Filmhistorischer Kongress
Zwischen Schreibmaschine und Filmkamera. Literaten und ihr Verhältnis zum Film
In den Vorträgen und Diskussionen beim 38. Internationalen Filmhistorischen Kongress werden die Schwerpunkte des XXII. cinefests in thematisch abgestimmten Panels vertieft.
Wie unterschiedlich das Verhältnis von Literat:innen zum Film in Ost- und Westdeutschland war, wird in zwei Keynotes dargelegt: Hans-Michael Bock und Michael Töteberg diskutieren die »zerrüttete Beziehung« zwischen Literatur und Film in der Bundesrepublik, während Anett Werner-Burgmann die Wechselbeziehungen in der DDR in den Blick nimmt.In sechs thematischen Panels werden exemplarisch Autor:innen vorgestellt, deren Werk das Verhältnis von Schreiben und Filmen auf je eigene Weise spiegelt: Andy Räder analysiert Uwe Johnsons dokumentarische Strategien anhand von SUMMER IN THE CITY, während Jonathan Ciesla Wolf Wondratscheks filmischen Experimenten nachgeht. Heike Klapdor wiederum betrachtet Peter Weiss’ intermediale Kunst. Ein Panel beschäftigt sich mit zwei Autoren in der DDR: Michael Töteberg geht den Spuren des unbequemen Autors Franz Fühmanns nach und Johanna Deventer analysiert Manfred Bielers DAS KANINCHEN BIN ICH und die Folgen des Verbots des Films.
Weitere Beiträge widmen sich der Familie Mann: Sandra Nuy untersucht Klaus Manns Verhältnis zu Hollywood, während Tereza Brdečková den Schwiegersohn von Heinrich Mann vorstellt: Ludvík Aškenazy. Dessen Sohn Jindrich Mann, selbst Schriftsteller und Drehbuchautor, ergänzt den Vortrag um eine persönliche Perspektive. Einen Blick auf populäre Formen des Erzählens werfen Peter Ellenbruch und Liane Schüller mit ihrem Beitrag zu Eduard Rhein, der unter dem Pseudonym Hans-Ulrich Horster Fortsetzungsromane in der HörZu veröffentlichte, die häufig verfilmt wurden. Bastian Heinsohn beleuchtet die journalistischen und filmischen Aktivitäten von Will Tremper, während Andreas Jacke den Drehbuchschreiber und Bestsellerautor Johannes Mario Simmel und die Verfilmung seines Romans ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER analysiert. Schließlich zeigen Michael Wedel und Andrea Kresimon am Beispiel von Horst Bienek und Ingeborg Bachmann, welchen Stellenwert Film und Kino in deren Arbeiten eingenommen haben.
XXII. cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes und der 38. Internationale Filmhistorische Kongress werden veranstaltet von CineGraph Hamburg und Bundesarchiv in Kooperation mit zahlreichen nationalen und internationalen Institutionen.
Kongress-Programm: 38. Internationaler Filmhistorischer Kongress – cinefest
Zur Akkreditierung: Akkreditierung – cinefest
Informationen zum Festival: cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes