à jour - RAYMOND | SCHWIEKER | HAUPT Ausstellungen

  • Raymond, Balk (2021) | Schwieker, o.T. (2023) | SKAM (Foto D. Adden) | Haupt, Days In A Life, Kampnagel 2005 - jew. Ausschnitte
    © Raymond, Balk (2021) | Schwieker, o.T. (2023) | SKAM (Foto D. Adden) | Haupt, Days In A Life, Kampnagel 2005 - jew. Ausschnitte

à jour - RAYMOND | SCHWIEKER | HAUPT

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Vor gut dreißig Jahren fanden drei junge Kunststudenten ihren Weg in die Ateliergemeinschaft S.K.A.M. e.V. (Beim Trichter 2 / Reeperbahn 1)

Ungefähr zur gleichen Zeit begann Till F.E. Haupt mit seinem fotografischen Tagebuch Days In A Life. Till Schwieker stieg vom Zeichnen auf Drucke und Objekte um und Alexander Raymond entwickelte seinen unverkennbaren Stil. Dreißig Jahre später „aktualisieren" sie diese Freundschaft mit einer Intervention im xpon-art:

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Das S.K.A.M. war ein ungewöhnliches Großatelier, beim Trichter 1 an der Reeperbahn, ein imposanter Raum einer ehemaligen Bowling-Halle. Er ist ein noch heute legendärer Ort der Kunstproduktion, auch wenn alles nach rund zwanzig Jahren 2009 abgerissen und durch die vermutlich hässlichsten Neubauten der Stadt der Tanzenden Türme ersetzt wurde.

Tatsächlich reicht die gemeinsame Bekanntschaft der Künstler Till F.E. Haupt, Till Schwieker und Alexander Raymond in etwa dreißig Jahre zurück in diesem Ort. Aber auch die Räume der hier angezeigten Ausstellung der xpon-art gallery sind in einem speziellen Sinn dafür prädestiniert, Stätte der gemeinsamen Ausstellung zu sein.

Wenn von Lebenszeit die Rede ist, muß zuerst vom Werk Till F.E. Haupts gesprochen werden. Es ist eine Personifikation von Zeit in ihrer individuellsten Weise, wenn Haupt sich selbst täglich in immer wieder ähnlicher Form fotografisch abbildet. Die in den seit 1995 entstehenden Selbstbildern der „Days in a life“ offenbarten Veränderungen von Erscheinung und Antlitz finden ihr Gegenstück in seinem gleichmäßig fokussierten Blick in die Kamera. Auf andere Weise ist Haupts eigener Blick in die Welt zu lesen: seine Körperkamera, die als bodycam funktionierende Lochkamera zeichnet auf, was sie über 24 Stunden sieht, dieses aber als Bild des Zeitverlaufs - in den hell-dunklen Schlieren verbergen sich daher ein Fülle von fotografisch erfassten Ereignissen, die aber nunmehr in ihrem verwehten Schatten sichtbar sind. Seine Position der „Real Live Art“, die letztlich das Leben mit dem Aktivismus verbindet, vereinigt also nicht nur das präzise Ergebnis, das Entlarvende der Zeit und ihre Bestandsaufnahme aller Materie. Sondern auch das Fließende und Flüchtige; das, was nicht festzuhalten ist.

Der Künstler Alexander Raymond arbeitet an einer Art von Malerei, die im Prinzip gegenständlich ist, sich aber mit ihren komplexen Oberflächen und ihren Techniken als eine durchaus komplizierte Sache erweist. Die Bilder erinnern an die kubistische Formensprache, wobei sie allerdings mit ihren Puppen- und Fetischfiguren auch surrealistische Anmutungen besitzen. Vieles erscheint als Überblendung von Gegenständen, aber auch der malerischen Texturen. Perspektiven und Grössenverhältnisse der gemalten Objektwelt müssen sich nicht immer nach der Realität richten, wenn sie auch auf das Präziseste bis in die Dreidimensionalität ihr nachempfunden sind. Denn Raymond arbeitet zwar entschieden mit seiner Imagination, aber seine Personage ist oft, wenn auch nicht immer, zuvor aus Holz oder aus Wellpappe gebaut, damit sie unmittelbar und direkt als Modell wirken kann. Den Bildern ist in ihrer möglichen Überschärfe mittels malerischer Techniken auch so etwas wie ein filmischer Aspekt der Zeit und Bewegung eigen.

Mit einer anderen Art Spiel mit dem Dreidimensionalen arbeitet Till Schwieker. Während er in seinem früheren Werk das Phänomen der Zeit im Fokus hatte, tritt der Raum seit längerem an diese Stelle. Er ist dabei nicht nur an den spezifischen Eigenheiten etwa von Kastenformen, sondern vielmehr an der menschlichen Wahrnehmung ihrer räumlichen Erscheinung interessiert. So versetzt er seine Motive – Architekturfragmente, Möbel oder Kisten – in ein Spannungsfeld der Anschauungen, indem er mit Reliefs arbeitet, die eine ganz eigene perspektivische Ansicht der Dinge liefern. Mittels feiner Holzbearbeitung entstehen Details, die das Innerste nach Außen tragen – aber auch gegenteilig zur flächigen Zeichnung geraten können. Sein Werk ist daher Relief und Bild, Zeichnung und Skulptur gleichzeitig. Wie Raymond arbeitet Schwieker hier auch mit dem Illusionismus dessen, was etwas vorgibt zu sein, aber auch etwas anderes ist.

Die gemeinsame Ausstellung findet hier in der Stadt in ziemlich einzigartigen Räumen statt. Die xpon-art gallery ist selbst eine Art Time Capsule: die wie vor unbestimmter Zeit zurückgelassenen, rohen und sehr spezifischen Räume laden dazu ein, sie mit der eigenen Geschichte, mit der eigenen Zeit zu füllen.

(Text: Peter Boué)

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Vernissage

Do. 11.12.2025 ab 19 Uhr.

Öffnungszeiten

Samstags, Sonntags, Montags und Dienstags 18 - 21 Uhr (und n. V.)

Künstlergespräch:

So, 14.12. 17 Uhr

Finissage

So. 11. Januar 2026 von 11  - 16 Uhr

Ort:

xpon-art gallery

Repsoldstraße 45

20097 Hamburg

www.xpon-art.de

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Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg

Dies ist ein Eintrag aus der Veranstaltungsdatenbank für die Metropolregion Hamburg.
Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
xpon-art-gallery
© Arne Lösekann

xpon-art gallery

Junge Kunstschaffende zu fördern und der Kommunikation zwischen Kunst und Öffentlichkeit eine Plattform zu geben, ist das Ziel von xpon-art, die sich auf…

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