Das Ende der liberalen Ordnung? Die EU nach der geopolitischen Wende
- Vorträge & Diskussionsrunden
Gespräch mit Prof. Vittorio Emanuele Parsi und Prof. Dr. Funda Tekin; Moderation Dr. Elisabeth Winter (Deutsch und Italienisch, mit Verdolmetschung ins Deutsche). Eintritt frei.
Eingebettet in eine liberale Weltordnung versprach die Europäische Union ein regelbasiertes System mit internationalen Institutionen, welches Frieden und Wohlstand in Europa sichern sollte. Das Vertrauen in diese „westliche“ Friedens- und Wirtschaftsordnung wurde zuletzt durch die Abhängigkeiten vom Systemrivalen China während der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine stark beschädigt. Aber der Vertrauensverlust begann bereits viel früher, spätestens nach der Finanzkrise 2008 als soziale Ungleichheiten auch innerhalb der EU-Mitgliedstaaten immer offensichtlicher wurden – und die Europäische Union keine Antwort darauf wusste. Angesichts der sowohl innerhalb der EU als auch international immer stärker werdenden rechtspopulistischen und autoritären Stimmen, scheint die Idee einer friedvollen internationalen Zusammenarbeit im Rahmen einer freiheitlichen, regelbasierten Ordnung immer weiter von der Realität entfernt. Stattdessen dominieren politischer wie auch wirtschaftlicher Nationalismus und immer öfter militärische Auseinandersetzungen das internationale Geschehen.
Bei dieser Veranstaltung wollen wir fragen, warum die Idee einer europäischen Gemeinschaft trotz ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften zunehmend unter Druck geraten ist. Inwiefern müssen wir unsere Theorien zu Globalisierung und dem Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik überdenken? Wie widerstandsfähig ist die ursprüngliche Idee einer freien und offenen EU gegenüber den sich verschärfenden inner-europäischen als auch internationalen Konflikte?
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