Anlässlich des 35. Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung am 3.10. '25 hält die ehemalige Stipendiatin des Künstlerhofes Schreyahn – Kerstin Lange – am Sonntag, den 5. Oktober um 15:00 Uhr einen Vortrag zu ihrem Buch „Phantom Border“ über das Grüne Band. Dafür recherchierte sie in der Bibliothek auf dem Künstlerhof Schreyahn und erkundete mit dem Fahrrad und zu Fuß die Umgebung in ehemals Ost und West. Kerstin Lange und ich freuen uns auf Euren Besuch.
Herzliche Einladung zum Vortrag mit Gespräch über das „Grüne Band“
am Sonntag, den 05. Oktober 2025 um 15:00 Uhr
Moderation: Britta Gansebohm
Ort: Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow
Kulturbeitrag: 10 Euro / ermäßigt 5 Euro
Platzreservierungen sind möglich unter: info@salonkultur.de
• Parkplätze werden direkt nebenan auf dem Hof der Familie Oelke zur Verfügung gestellt. Bitte nicht im Rundling auf Rasenflächen parken.
• Kaffee und Kuchen, Getränke, Salzgebäck und Brot auf Spendenbasis
• Der Künstlerhof Schreyahn ist barrierefrei
Der Mauerfall, den Kerstin Lange nur aus der Ferne (den USA) miterlebte, war für sie ein einschneidendes Ereignis: “
Mitte der 2010er Jahre beschloss sie, den ehemaligen Grenzstreifen – das heutige Grüne Band – “als Kompass für eine persönliche Wiederannäherung an Deutschland zu nutzen.” Mit dem Fahrrad und zu Fuß unternahm Kerstin Lange eine Expedition entlang dieser 1400 Kilometer langen Spur in der Landschaft.
Sie war fasziniert von der biologischen Vielfalt, die sich dort zu Zeiten der Grenze entwickelt hatte und berührt von den menschlichen Schicksalen, die sich hier und in beiden deutschen Staaten durch die Teilung zugetragen hatten. Die ehemalige Stipendiatin des Künstlerhofes Schreyahn sprach mit Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Grenze gelebt hatten, mit Kai Frobel, dem “Vater” des Grünen Bandes, und mit ehemaligen Grenzern auf beiden Seiten.
Auch die ökologische Dimension des Grünen Bandes beschäftigt sie weiterhin.
Was sagt es über die Rolle des Menschen in der Natur aus, dass 1200 seltene Tier- und Pflanzenarten im hoch militarisierten Grenzstreifen Zuflucht fanden, weil ihre Lebensbedingungen im Rest der Landschaft zu prekär geworden waren? Wie können selbst so dramatische Eingriffe die Artenvielfalt erhöhen? Kann die ehemalige Grenze uns Einblicke in frühere Arten der Landnutzung geben – und uns dadurch als Wegweiser zu einer ökologischen Heimat dienen?
Kerstin Lange wuchs in Bremen auf und verbrachte einen Großteil ihres Erwachsenenlebens im Nordosten der USA. Sie studierte Anthropologie an der State University of New York (M.A.) und Naturgeschichte/Ökologie an der University of Vermont (M.S.), arbeitete an einem Forschungsprojekt unter den nomadischen Turkana im Nordwesten Kenias und hat mit dem Fahrrad das 1.400 km lange Grüne Band Deutschlands “erfahren”. In ihrem Buch Phantom Border (2024) zeichnet sie die Nachwirkungen der Grenze und der deutschen Teilung in der Landschaft und der Gesellschaft nach. Lange war Radiokommentatorin bei Vermont Public Radio und hat Essays in Zeitschriften wie Northern Woodlands und SAPIENS veröffentlicht.
Kerstin Lange war von März bis August 2021 Stipendiatin des Künstlerhofes Schreyahn.
Weitere Informationen unter kerstinlange.net