Das Klingen der Seele - Max Liebermann, ein deutsches Künstlerleben
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Das Werk Max Liebermanns (1847 - 1935) nimmt in der deutschen Kunstgeschichte eine Sonderstellung ein. Als einziger Maler von Rang hat er es hierzulande verstanden, die impressionistische Leichtigkeit französischer Kunst aufzunehmen ohne sie einfach zu kopieren. Liebermanns Garten- und Landschaftsbilder sind still und unpathetisch; das Leben erscheint in ihnen wie ein langer, ruhiger Fluss. Seine Porträts hingegen sind nicht würdevoll repräsentativ, sondern strahlen Lebendigkeit und Esprit aus.
Doch so spielerisch leicht seine Werke auch wirken - Liebermann hat sich selbst immer als disziplinierter Arbeiter verstanden. Preußische Grundtugenden und großbürgerliche Ordnung bildeten das Fundament seines Schaffens und seines Selbstverständnisses.
Umso schmerzlicher waren für ihn Anfeindungen, denen er wegen seiner angeblich 'undeutschen' Kunstauffassung ausgesetzt war - Anfeindungen, die nicht zuletzt durch seine jüdische Herkunft ausgelöst wurden. In seinen letzten Jahren musste er dann noch erleben, wie die Nazi-Barbarei seine Grundwerte zerstörte. Sein Ideal einer Gesellschaft, die den Menschen nur nach seinen Verdiensten und nicht nach Herkunft oder Religion beurteilt, war vor seinen Augen zerbrochen.
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