Die lieben Eltern - von Armelle und Emmanuell Patron
- Theater
Ein Haus auf dem Lande. Frühsommer. Später Nachmittag. Pierre, Jules und Louise haben sich beeilt. Sie sind unsicher, was sie erwartet. Die Einladung der Eltern erfolgte kurzfristig: „Kommt so schnell wie möglich her, wir haben euch etwas Wichtiges zu sagen. PS: Wir lieben euch!!!“ In der Provinz angekommen, steht die Haustüre zwar offen, doch von Mutter und Vater ist weit und breit nichts zu sehen. Entsprechend wächst bei den weitgereisten Kindern die Sorge. Sollte das Schicksal, das es bislang so gut mit der Familie Gauthier gemeint hatte, sich plötzlich gegen sie gewendet haben? Schon spekulieren Pierre, Jules und Louise darüber, wer denn nun sterbenskrank sei: Jeanne oder Vincent. Als die beiden von einem Spaziergang kommend putzmunter das Wohnzimmer betreten, ist die Aufregung groß. Wie kann man die eigenen Kinder so im Ungewissen lassen? Die Eltern winden sich. Der Abschied sei endgültig und wohlüberlegt. Endlich in Rente werde man sich einen Lebenstraum erfüllen und in Kambodscha ein Waisenhaus eröffnen. Der Abflug stehe unmittelbar bevor. Die drei Geschwister fühlen sich überrumpelt, ausgeschlossen, vernachlässigt. Die über Jahrzehnte innig erlebte Verbundenheit droht in Minutenschnelle zu zerbrechen. Hatte man sich derart ineinander getäuscht? DIE LIEBEN ELTERN zeigt auf hinreißend komische Weise, wie Missgunst und Neid entstehen, stabile Gefühle in Affekte umschlagen und die Aussicht auf Geld die Seelen zum Kochen bringt.
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