Vier Jahre Genozid, Konzentrationslager, Hungersnot und über 100.000 Tote. Mitten in Europa, mitten in den 90ern. Sechs Stunden Autofahrt von Deutschland. Eine halbe Million Flüchtlinge in Deutschland, die ab 1996 massenhaft abgeschoben und vergessen wurden. Der letzte Genozid an Bosniaken (bosnischen Muslimen) sollte einen zentralen Platz in der Erinnerungskultur und im Allgemeinwissen Europas und der Welt haben. Hat er aber nicht, weil er die gängigen Narrative über Europa, Islam, Terrorismus und vieles mehr auf den Kopf drehen würde. Wer nicht weiß, wofür 11.541, "genetisch entstelltes Material", weiße Bänder oder der 16. April stehen - sollte unbedingt dabei sein und nachholen.
Melina Borcak leitet diesen Abend zur Erinnerung an den Genozid in Srbrenica mit einer Keynote über das Vergessen der Greueltaten im westlichen Erinnerungsdiskurs ein, bevor mit der performatien Lesung *echo 92* dreißig Jahre nach dem Genozid gemeinsames Erinnern, Erzählen und Verweilen im Mittelpunkt steht.
In einer gemeinsamen Produktion des Zürcher Instituts für interreligiösen Dialog (ZIID), dem zwischentext-Kollektiv, dem Künstler Fabian Saul und einer vielstimmigen bosnischen Community in Zürich entsteht in einem Geflecht aus Stimmen, Perspektiven und Praktiken ein Abend, der Erinnerung als lebendige Praxis versteht: persönlich, politisch, poetisch. echo 92 ist eine Bühne für Geschichten, die mitgebracht wurden und hier weiterklingen. Die Texte stammen aus einem mehrsprachigen Schreibworkshop, in dem Erinnerungen an Krieg, Flucht, Ankommen, Heimat und Kultur verarbeitet wurden.
Content Note: Genozid
echo92 Festivals
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