Ein Dolores-Prato-Abend
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EIN DOLORES-PRATO-ABEND
Anna Leube und Manuela Reichart stellen Leben und Werk der italienischen Autorin vor
Italien war Gastland der Frankfurter Buchmesse 2024 – Gelegenheit für die Verlage, dazu nicht nur Neuerscheinungen zu präsentieren, sondern auch in die Tiefen der italienischen Literaturgeschichte einzutauchen. Die größte Entdeckung dieses Herbstes ist wohl der voluminöse Roman »Unten auf der Piazza ist niemand« (Hanser; Übersetzung: Anna Leube) von Dolores Prato (1892–1983).
Mit achtzig Jahren schrieb Prato dieses Buch, dessen vollständiges Erscheinen 1997 sie nicht mehr erlebte. Das »Monument einer ganzen Epoche« (Le Monde) ist die Geschichte von Pratos Kindheit Ende des 19. Jahrhunderts in Treja, einer Kleinstadt in den Marken. Unehelich geboren, wächst sie bei Verwandten auf, fühlt sich ungeliebt und einsam. Ihr Blick ist klarsichtig und zugleich verzaubert; sie erzählt von häuslichen und religiösen Ritualen, von Karnevalsbällen bei Adel und Volk, und von magischen Praktiken. »Treja war mein Raum, das Panorama ringsum, meine Vision: Ort des Herzens und des Traums.« Pratos Meisterwerk ist ein Atlas der Emotionen und das einzigartige Gemälde eines verschwundenen Italiens.
»Unten auf der Piazza ist niemand« wird an diesem Abend vorgestellt von der Übersetzerin Anna Leube und der Journalistin und Autorin Manuela Reichart.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano di Cultura di Amburgo
Foto (Prato) (c) Fondi del Centro studi Dolores Prato
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