Ensemble Correspondances / Sébastien Daucé
  • Klassik

© Josep_Molina

Als der Englische König Charles II 1671 am französischen Hof von »Sonnenkönig« Louis XIV die opulent inszenierte Oper »Psyche« von Jean-Baptiste Lully sah, wollte er ein ähnliches Spektakel in seine Londoner Heimat bringen. 1675 war es so weit und die Semi-Opera »Psyche« von Matthew Locke erlebte mit großem Orchester, Gesang, Schauspiel, Ballett, farbenprächtigen Kostümen und eigens gebauter Bühnenmaschinerie ihre Uraufführung als erste ihrer Art in England. In der Laeiszhalle dient nun das schmucke neobarocke Ambiente als Kulisse für eine hochkarätige konzertante Aufführung mit Sébastien Daucé und seinem Ensemble Correspondances.

Die Liebesgeschichte zwischen dem antiken Gott Cupido und der menschlichen Prinzessin Psyche ist nicht standesgemäß: Sie muss viele Hindernisse überwinden, das Paar geht vom Himmel in die Hölle und wieder zurück, um endlich einen Segen der anderen Göttinen und Götter zu erhalten. Typisch Barockoper, treffen die Liebenden unterwegs in allerlei Nebenhandlungen auf die ganze Vielfalt mythischer Gestalten – Götter, Halbgötter, Furien, Dämonen, Zyklopen und viele mehr tummeln sich in den fünf Akten der Handlung. Matthew Locke und sein Librettist fügten der französischen Vorlage dabei einige komödiantische Elemente hinzu.

Ursprünglich hatte das farbenprächtig instrumentierte Orchester zahlreiche Tänze und Zwischenspiele von Giovanni Battista Draghi zu spielen, die nicht überliefert sind. Sébastien Daucé fügt stattdessen Instrumentalsätze von Matthew Locke ein und kürzt einige gesprochene Passagen, um den hochemotionalen Arien mehr Gewicht zu verleihen. So entsteht ein faszinierender, kurzweiliger Einblick in die Anfänge der englischen Oper, brillant musiziert und von zeitloser Schönheit.

BESETZUNG

Ensemble Correspondances Ensemble

Lucile Richardot Alt

Tristan Hambleton Bassbariton

Élodie Fonnard Sopran

Etienne Bazola Bassbariton

Sébastien Daucé Leitung

PROGRAMM

Matthew Locke
Psyche

Konzertante Aufführung in englischer Sprache

 

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© Maxim Schulz

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