Ensemble Resonanz / Tabea Zimmermann
- Klassik
Tabea Zimmermann und das Ensemble Resonanz erkunden die Musik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine Zeit des Wandels, voller Brüche, Kontraste und neuer Möglichkeiten. Drei Werke von George Enescu, Lili Boulanger und Béla Bartók spiegeln die Vielfalt und den Reichtum dieser Epoche wider: zwischen Impressionismus und folkloristischer Inspiration, zwischen schillernder Schönheit und drohendem Unheil.
Enescus monumentales Streichoktett, hier in Orchesterfassung unter der Leitung von Tabea Zimmermann an der Viola, ist ein Werk des Aufbruchs in ein neues Jahrhundert, drängend, überbordend, voller Energie. Klanggewaltig und komplex entfaltet es ein vielstimmiges Gewebe, das zwischen folkloristischen Anklängen, spätromantischer Ekstase und Moderne oszilliert.
Die französische Komponistin Lili Boulanger, die als erste Frau mit dem Prix de Rome für Komposition ausgezeichnet wurde, hinterließ trotz ihres tragisch kurzen Lebens ein kleines, aber bedeutendes Oeuvre. Ihr spätes Werk »D’un soir triste«, in neuer Bearbeitung für Viola und Streicher von Johannes Schöllhorn ist eine schwebende Elegie – erfüllt von Melancholie und Vorahnung, ein letzter Blick auf eine dahinschwindende Welt.
Bartóks Divertimento für Streichorchester hingegen tanzt am Rand des Abgrunds: eine scheinbar unbeschwerte Leichtigkeit, hinter der eine tiefere Unruhe brodelt – die Vorahnung einer Welt am Vorabend des Krieges. Bartok selbst schrieb: »Ich fühle mich wie ein Musiker aus einer alten Welt, der von seinem Gönner als Gast eingeladen wurde. Ich schreibe ein Werk, das heiter erscheinen mag, doch wie kann man in dieser Zeit überhaupt noch Leichtigkeit empfinden?«
BESETZUNG
Ensemble Resonanz Kammerorchester
Tabea Zimmermann Viola und Leitung
PROGRAMM
George Enescu
Oktett für Streicher C-Dur op. 7 (Fassung für Streichorchester)
Lili Boulanger
D’un soir triste
Béla Bartók
Divertimento für Streichorchester Sz 113
Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.