Radikal, lebendig, kompromisslos: Das Werk der Choreografin Florentina Holzinger ist
zurzeit das Eindrucksvollste, was der Kulturbetrieb zu bieten hat.
»Monopol Magazin«
Mit feministischer Wucht haucht Florentina Holzinger dem alten Medium Theater frisches Leben ein. In exzessiven Bühnenspektakeln befreit sie den Körper von Schönheitsnormen und Rollenmustern, um ihn in seiner ganzen Verletzlichkeit und Stärke zu zeigen. Zuletzt kürte das Monopol Magazin sie zur einflussreichsten Künstlerin des Jahres; gemeinsam mit Marlene Monteiro Freitas wird sie die Zukunft der Berliner Volksbühne mitbestimmen; und bei der kommenden Venedig Biennale repräsentiert sie Österreich (unweit des belgischen Pavillons von Miet Warlop). Das Sommerfestival zeigt Florentina Holzingers Genre sprengenden Arbeiten seit Karrierebeginn und präsentiert nun als Koproduktion ihren neuesten Theaterwurf. Die Arbeit ist angelehnt an das „Jahr ohne Sommer“ 1816, als ein Vulkanausbruch eine globale Klimakatastrophe auslöste (siehe auch Lord Byrons Text), während gleichzeitig die Schriftstellerin Mary Shelley mit „Frankenstein“ eine popkulturelle Ikone des Monströsen erschuf. In diesem Drahtseilakt zwischen dem Wunsch nach ewigem Leben und dem sicheren Tod wird die Bühne zum apokalyptischen Versuchslabor und der Körper immer radikaleren Wetterbedingungen ausgesetzt. Mit echten Blut, Stürmen, und inszeniert als Musical.