stellen ihre Romane »Heimat« und »Monstergott« vor
HANNAH LÜHMANN UND CAROLINE SCHMITT
stellen ihre Romane »Heimat« und »Monstergott« vor
Es ist schwierig, nur noch von einem Opium für das Volk zu reden. Betäubende Mittel lauern in der Vorstadt und auf der Sommerfreizeit, sie kommen aus der Kindheit und aus dem Smartphone. Vor allem aber schleichen sie sich, von perfekt anmutenden Fassaden verdeckt, über den Alltag in das Bewusstsein.
In Hannah Lühmanns Roman »Heimat« (hanserblau) zieht Jana aufs Dorf, will neu beginnen und dem Trubel entweichen. Durch ihre neue Freundin und Tradwife-Influencerin Karolin gerät sie in einen von Instagram gespeisten ideologischen Sog. Der dystopisch anmutende Hintergrund webt den Vormarsch der AfD in die Handlung ein.
Auch Ben und Esther sind eingesponnen. In »Monstergott« (Ullstein) beschreibt Caroline Schmitt das Erwachen eines aus streng christlicher Kindheit stammenden Geschwisterpaars. Doch für beide beginnt das Verhandeln existenzieller Fragen. Bei Versuchen, einstudierte Muster zu durchbrechen, werden sie wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Manipulation, Ideologie und der schwierige Weg zur eigenen Mündigkeit: Beide Romane beleuchten große gesellschaftliche Probleme unserer Gegenwart, deren Auswirkungen durch die Lektüre greifbar werden.
Moderation: Nora Gantenbrink
Foto (Lühmann) (c) Max Zerrahn
Foto (Schmitt) (c) Julia Sellmann