liest aus ihrem Erzählband »Luft zum Leben – Geschichten vom Übergang«
HELGA SCHUBERT
liest aus ihren Erzählungen »Luft zum Leben – Geschichten vom Übergang«
65 Jahre kommen Helga Schubert vor wie ein einziger Tag. Am Anfang ihres neuen Erzählbands »Luft zum Leben« (dtv) steht ein Gedicht, das sie als 20-jährige schrieb. Die heute 85-jährige Schriftstellerin erkennt sich darin wieder, denn auch nach Jahrzehnten kreisen ihre Gedanken um Sehnsucht und Fernweh, um Aufbruch und Abschied, um Diktatur und innere Freiheit. Am Schluss des Bandes dann ein weiteres Gedicht, von 2025 – die ältere Helga Schubert im steten Dialog mit der jüngeren. Und immer, über all die Jahre, ist da dieser Schubert-Sound: lakonisch, präzise und voller warmer Menschlichkeit.
Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, ist unter den großen deutschsprachigen Erzählerinnen sicherlich diejenige mit der ungewöhnlichsten Laufbahn. Schon zu DDR-Zeiten schrieb die studierte Psychotherapeutin, legte eindringliche Arbeiten vor, wie »Judasfrauen« (1990) oder später »Die Welt da drinnen« (2003). Fast 20 Jahre ruhte ihre schriftstellerische Arbeit, zumindest in der Öffentlichkeit. 2020 dann der Ingeborg-Bachmann-Preis für »Vom Aufstehen«, der eine große, ungebrochene Begeisterung für die feinsinnigen, lebensklugen Texte der Wahl-Mecklenburgerin auslöste. 2024 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz und den Landeskulturpreis Mecklenburg-Vorpommern und nun ist sie zum dritten Mal zu Gast im Literaturhaus Hamburg.
Moderation: Natascha Geier
Foto (Schubert) (c) Eddy Zimmermann