Herzliche Einladung zur Lesung und Gespräch mit Rudolf von Waldenfels
Freitag, den 12. September 2025 um 19:30 Uhr
Rudolf von Waldenfels präsentiert seinen autobiographischen Roman „In die Nacht“ (Mitteldeutscher Verlag, 2025)
Moderation: Britta Gansebohm
Ort: Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow
Kulturbeitrag: 10 Euro / ermäßigt 5 Euro
Da die Plätze begrenzt sind, freuen wir uns über Platzreservierungen unter info@salonkultur.de
• Parkplätze werden direkt nebenan auf dem Hof der Familie Oelke zur Verfügung gestellt. Bitte nicht im Rundling auf Rasenflächen parken.
• Getränke, Salzgebäck und Brot auf Spendenbasis
• Der Künstlerhof Schreyahn ist barrierefrei
• Büchertisch: Buch und Musik, Hitzacker
„Ich war mit Pathanen durch die Wüste Belutschistans gezogen; hatte zwei Jahre in einem amerikanischen Slum gelebt; aber jetzt konnte ich mir nichts Abenteuerlicheres vorstellen, als abends irgendwo in Deutschland aus dem Zug zu steigen und in die Nacht hinauszuwandern.“
Der Ich-Erzähler dieses autobiographischen Romans erfährt, dass er nur noch kurz zu leben hat: Krebs, fortgeschrittenes Stadium. Er bricht zusammen. Doch dann, nach einer weiteren Operation, ist der Krebs überraschend verschwunden. Allerdings ist er zwar körperlich davongekommen, nicht aber seelisch: „In jenen Tagen, in denen ich gegen meinen plötzlich bevorstehenden Tod angeschrien hatte, war irgendetwas in mir zerbrochen. Ich befand mich in einer schweren psychischen Krise.“ Diese Krise findet erst ein Ende, als er sich eines Herbstabends robuste Schuhe anzieht – und in die Nacht hinaus wandert. Es folgen abenteuerliche Monate, in denen er durch nächtliche Wälder oder Städte streift. Was er dabei sieht und erlebt, wem er begegnet, auch wem er entkommt – das wird auf meisterhafte Weise erzählt.
Erzählt wird zugleich von der Konfrontation mit unserer größten Angst – der Angst vor dem Tod. Als dem Ich-Erzähler im Krankenhaus seine Diagnose mitgeteilt wurde, stürzte er in ein schwarzes Nichts. Als er am Ende seiner letzten Wanderung im Morgengrauen nach Hause kommt, hat er sein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden.
Süddeutsche Zeitung:
“Man liest nahezu atemlos. Dieser Text ist wie ein Sog, ein Mahlstrom durch die Nacht.”
Bayerischer Rundfunk:
”Aufwühlend.”
Neues Deutschland:
”Lesend wird man Staunen teilen und Erschrecken. Sprachkraft trifft Elementargewalten […] so aufwühlend, spannend geschildert, dass man das Buch nicht beiseitelegt.”
Frankenpost:
"Das Buch entwickelt einen starken Sog beim Lesen. Man kann es nicht wieder weglegen.“
Faustkultur:
"Welch ungeheures Buch. […] Waldenfels’ autofiktionaler Text konfrontiert Krankheit, Angst, Tod und Geschichte – mit einer poetischen Präzision, die zugleich erschüttert und erlöst."
Die Weltwoche:
”Das Buch, das auf jede Romantisierung verzichtet, ist von einem Künstler geschrieben, der jeden einzelnen Satz auf seine Stichhaltigkeit prüft. […] Das Vertraute bekommt plötzlich eine andere, gefährliche Färbung.”
Über den Autor:
Rudolf Karl Philipp Freiherr von Waldenfels, geb.1965 in Jülich, wuchs in Heidelberg auf, studierte von 1987 bis 1990 Schauspiel an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und wurde im Anschluss an sein Studium von Claus Peymann an das Wiener Burgtheater engagiert. Im Jahr 1992 verließ er das Engagement auf eigenen Wunsch und begab sich auf eine mehrjährige Fahrradreise durch Asien. Seine Reiseeindrücke flossen in seinen Debütroman „Über die Grenze ein“ (Mitteldeutscher Verlag, 2006). Rudolf von Waldenfels ist Vater zweier Söhne. Er lebt im oberfränkischen Lichtenberg.
Sein Debüt-Roman „Über die Grenze“ schildert eine Reise mit dem Fahrrad durch mehrere Länder Asiens (Irak, Pakistan, Indien, Thailand, Laos, Kambodscha). Der Ich-Erzähler, getrieben von Erlebnishunger und der Suche nach dem Sinn des Lebens, stürzt sich von einem Abenteuer in das nächste. Das Naturerlebnis nimmt einen zentralen Platz in dem Roman ein. "Es gibt kein Später und kaum Zurückliegendes, nur das Jetzt verharrt, dehnt sich aus und ist in seiner Unmittelbarkeit bestechend", so die Süddeutsche Zeitung über den Roman. „Rudolf von Waldenfels lehrt uns das Staunen im Sinne der alten Philosophen als Urgrund menschlicher Erfahrung und menschlichen Seins überhaupt." (Neues Deutschland)
Im Jahr 2010 erschien im Gütersloher Verlagshaus das Sachbuch Der schwarze Messias, das die Laufbahn Barack Obamas beleuchtet und sich mit der politischen Kultur der USA auseinandersetzt. „Von Waldenfels zeichnet ein lesenswertes, detailreiches Stimmungsbild der USA, für das er viel gereist ist. Vor diesem Hintergrund wird klar, warum es so überzeugend gelungen ist, Obama als Erlösergestalt zu inszenieren, aus ihm wirklich so etwas wie einen Messias zu machen“, befand der Deutschlandfunk.
2025 erschien sein Roman „In die Nacht“, ebenfalls Mitteldeutscher Verlag.
Weitere Informationen unter: www.rudolfvonwaldenfels.de