König Ödipus
  • Theater

© Volker Beinhorn

Tragödie von Sophokles

Schuld und Schicksal sind in dieser bekanntesten Tragödie von Sophokles, der das griechische Theater nach Aischylos maßgeblich beförderte, wieder unlöslich miteinander verknüpft. Die Stadt Theben ist von der Pest ergriffen. Volk und Priester wenden sich hilfesuchend an ihren König, der schon einmal Unheil abwenden konnte, indem er die Sphinx besiegte.

Grund für die erneute Plage sei eine ungesühnte Blutschande, sagt das Orakel in Delphi. Der Mord an König Lajos, dem Vater des Ödipus, muss erst einmal aufgeklärt werden.

Übereifrig macht Ödipus sich daran, den alten Fall zu lösen. Er muss erkennen, er selbst war der Täter. Er war als Kind von seinen Eltern ausgesetzt worden, weil prophezeit war, Lajos würde durch die Hand des Sohnes fallen. Hirten retteten damals das ausgesetzte Kind, Ödipus wuchs am Hof von Korinth auf, ohne seine wahre Herkunft zu kennen. Bei einem Streit hat er tatsächlich einen Mann erschlagen, ohne zu wissen, wen er vor sich hatte. Es war Lajos, sein Vater. Als er Theben befreite, dort zum König wurde, heiratete er Jokaste, ohne zu wissen, dass sie seine Mutter ist. Sie haben Kinder zusammen – alle verflucht, wie wir wissen.

Jokaste erkennt als erste die schrecklichen Zusammenhänge und nimmt sich das Leben. Ödipus bestraft sich selbst, blendet sich und geht in die Verbannung. Furcht und Mitleid ergreifen die Zuschauer, so hat es sich schon Aristoteles gewünscht.

Die rückwärts aufgerollte Katastrophe wird ungeheuer spannend entwickelt und bleibt eine immer gültige tragische Analysis, wie Schiller sagt und Freud komplex überträgt. Seit fast 2500 Jahren!

Die Landesbühne Nord aus Wilhelmshaven nimmt sich des antiken Stoffes an.

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