Miles Kane Pop

  • Miles Kane
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Im Studio in Nashville hängt der Geruch von altem Holz und Röhrenverstärkern in der Luft. Zwischen Gitarren, Kabeln und halb geleerten Kaffeetassen sitzt Miles Kane mit einem Notizbuch in der Hand – ein vertrautes Bild, doch diesmal ist alles anders. Für sein sechstes Soloalbum „Sunlight In The Shadows“ hat sich der Brite, bekannt als eine Hälfte der Last Shadow Puppets und einstiger Frontmann der Rascals, auf eine neue Reise begeben: ins Herz des amerikanischen Südens, in die kreative Obhut von Dan Auerbach, dem Mastermind der Black Keys. Was dabei entstanden ist, klingt, als hätte Kane die Sonne über der Route 66 eingefangen und in zwölf Songs gegossen. „All roads, over 20 years, have led here,“ sagt Kane über das Album, das am 17. Oktober bei Easy Eye Sound erschienen ist. Und tatsächlich fühlt sich „Sunlight In The Shadows“ wie die Essenz eines musikalischen Lebens an: britischer Soul trifft auf psychedelische Riffs, Glam auf Blues, Beatles auf Motown. Auerbachs Handschrift – warm, roh, retro – verschmilzt nahtlos mit Kanes Gespür für eingängige Melodien und seine leicht überdrehte Crooner-Pose. „Love Is Cruel“, der Opener, klingt wie ein vergessenes Stück aus den Siebzigern, während das Flamin’-Groovies-Cover „Slow Death“ den Rock’n’Roll mit funkelnder Lässigkeit feiert.



Kane, der in den 2000ern mit Alex Turner im Duo The Last Shadow Puppets für orchestrale Popdramen sorgte, ist hier freier als je zuvor. Wo frühere Alben noch an der Linie zwischen Coolness und Kalkül balancierten, wirkt „Sunlight In The Shadows“ wie ein Befreiungsschlag – oder besser: wie ein Sommer, der nie endet. „Dan und ich waren sofort auf einer Wellenlänge“, erzählt Kane. „Zwei akustische Gitarren, zwei Notizblöcke, keine Show – das war wie zurück in den Übungsraum, wo alles begann.“ Und genau dorthin zieht es ihn jetzt wieder: auf die Bühne. Denn so sehr Kane das Studio liebt, seine Musik lebt erst richtig, wenn sie laut wird. Wenn Schweiß tropft, Gitarren kreischen und der Bass vibriert. Seine Konzerte sind keine nostalgischen Rückblicke, sondern ekstatische Feiern des Augenblicks. Wer ihn einmal live erlebt hat, weiß: Er ist ein Frontmann alter Schule, einer, der das Publikum nicht umjubelt, sondern mitreißt. Im Frühjahr 2026 bringt Miles Kane diesen Geist auch nach Deutschland. Vier Konzerte, vier Abende voller Energie, Schweiß und Gitarren: ein Versprechen an all jene, die den Rock noch mit Herz, Hand und Haltung lieben. „It’s an album that needs to be played live,“ sagt Kane. Ab März wird er es beweisen.

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