Wisente spielen für den Artenschutz eine bedeutende Rolle: Als sogenannte Lebensraumgestalter halten sie Wälder offen und sorgen für Strukturreichtum in der Landschaft. Bis in die 1950er-Jahre hinein stand es allerdings schlecht um die großen Pflanzenfresser. In freier Wildbahn waren sie ausgestorben, nur wenige Exemplare überlebten in Gefangenschaft. Dank eines internationalen Zuchtprogramms ist es gelungen, Wisente im Urwald von Bialowieza in Polen anzusiedeln. Heute leben im größten Nationalpark Polens, den Biebrza Niederungen, rund 1.500 Wisente. Die Natur zeigt hier einen Artenreichtum, der in Europa seinesgleichen sucht.
Die Biebrza Niederungen sind ebenfalls ein Paradies für Biber und Fischotter. Über 100 Kilometer schlängelt sich das Flusstal durch die Landschaft. Hier finden die größten Nagetiere Europas und die agilen Wassermarder noch ausreichend Lebensraum und Nahrung. Etwa 2.500 Wölfe leben noch in Polen – rund vier- bis fünfmal so viele wie in Deutschland. Die Menschen haben sich mit den Rudeln arrangiert, selbst wenn sie im Winter näher an die Dörfer herankommen. Gefährlich sind die Wölfe allerdings für viele Wildtiere, selbst für Elche, die größte aller Hirscharten.
Wisente, Wölfe, Elche – sie leben in einer Region, die seit vielen Jahren Sperrgebiet an der Grenze von Polen zu Weißrussland ist. In dieser Abgeschiedenheit konnten sich ihre Bestände erholen und ungestört entwickeln. Doch der Krieg gegen die Ukraine ist nur wenige Kilometer entfernt und hat auch für die Tierwelt dramatische Folgen.
Info zur Veranstaltung: Filmemacher Thoralf Grospitz wird zu Gast sein und nach der Vorführung Fragen aus dem Publikum beantworten.
Wird gezeigt auf
Deutsch
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Dieser Film ist eine von 50 ausgewählten Produktionen für die European Wildlife Film Awards (EWFA) und steht zur Wahl für den Publikumspreis, der im Februar 2026 verliehen wird. Kinobesucher haben vor Ort die Möglichkeit, den Film zu bewerten.
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Über die European Wildlife Film Awards (EWFA)
Die EWFA sind der erste Naturfilmwettbewerb, der ausschließlich Dokumentationen über die europäische Tier- und Pflanzenwelt auszeichnet. Präsentiert von der Deutschen Wildtier Stiftung, gibt es insgesamt sechs Preiskategorien. Bereits für den ersten Wettbewerb 2025 wurden 245 Filme eingereicht. Eine Jury mit Experten aus Naturschutz, Medien, Wissenschaft und Kultur kürte die Gewinner in den Kategorien Tierwelt, Biodiversität, Naturschutz und Storytelling. Aber auch die Kinobesucher haben die Möglichkeit, die Filme zu bewerten. Sie wählten den besten Kurzfilm, und sie bestimmen über den Publikumspreis, der erstmals 2026 vergeben wird.
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