NDR Elbphilharmonie Orchester / Steven Isserlis / Elim Chan
- Klassik
»Ich will Interaktion, ich will, dass die Leute etwas fühlen, ich will, dass sie Fragen stellen«, erklärte Elim Chan in einem Interview. Die in Hongkong geborene Dirigentin gehört derzeit zu den gefragtesten Musikerinnen ihrer Generation. So widmete ihr der Wiener Musikverein in der Saison 2022/23 eine dreiteilige Porträtreihe. Und nach Elim Chans Debüt beim Boston Symphony Orchestra 2022 schrieb die Presse euphorisch von einem »Wunder an Kontrolle und Verständnis«.
Im Konzert hat Elim Chan einen Musiker an ihrer Seite, der als einer von nur zwei lebenden Cellisten in die Gramophone Hall of Fame aufgenommen wurde und immer wieder mit seinem Ur-Musikertum fesselt: Steven Isserlis. Er spielt Joseph Haydns lange verschollenes Cellokonzert C-Dur, in dem sich spätbarocke Feierlichkeit mit dem Virtuosentum der Wiener Klassik vereint. Hinter der eleganten Leichtigkeit des Konzerts verstecken sich nämlich hochanspruchsvolle Passagen, die dem Solisten einiges an Fingerfertigkeit abverlangen.
Auch im Konzert für Orchester des polnischen Komponisten Witold Lutosawski verschmelzen verschiedene Stile miteinander. In einer Zeit, in der Stalin in der Kunst den Ton vorschrieb, griff Lutosawski auf barocke Satzformen und Volksliedmelodien aus den Masuren zurück. In Anlehnung an Béla Bartók benutzte er diese Folklore für seine gleichzeitige Zuwendung zur Atonalität – und vollbrachte so das Wunder, unter dem Deckmantel der Anpassung aufregend neue Klangfarben zu finden.
BESETZUNG
NDR Elbphilharmonie Orchester Orchester
Steven Isserlis Violoncello
Elim Chan Dirigentin
PROGRAMM
Joseph Haydn
Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1
Witold Lutosawski
Konzert für Orchester
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