Der mexikanisch-amerikanische Dokumentarfotograf Philip Montgomery (geb. 1988) ist bekannt für seine dokumentarischen Arbeiten, in denen er die aktuellen Konflikte und Allianzen der amerikanischen Gesellschaft in ikonischen Bildern verdichtet.
Mit AMERICAN CYCLES zeigt das PHOXXI die erste große institutionelle Einzelausstellung des Fotografen weltweit. Neben ausgezeichneten Projekten, die ursprünglich vom New York Times Magazine und New Yorker beauftragt wurden, sind hier erstmals bisher unveröffentlichte Fotografien sowie neueste unabhängig entstandene Arbeiten zu sehen.
Montgomerys Fotografien zeigen die aktuellen Spannungen in der amerikanischen Gesellschaft – von Donald Trumps erstem populistischen Wahlkampf über die Black-Lives-Matter-Bewegung bis hin zu ökologischen und wirtschaftlichen Krisen und den damit verbundenen Folgen. Zugleich dokumentieren sie neue Formen von Zusammenhalt und Solidarität, die in diesen herausfordernden Zeiten entstanden sind.
Dokumentarfotografie ist für Montgomery nie gleichbedeutend mit emotionaler Zurückhaltung oder vermeintlicher Neutralität. Er zeigt die Realitäten des amerikanischen Lebens durch den Einsatz von Blitzlicht und ikonische visuelle Kompositionen und fängt so fast unmögliche Momente ein – jedes dieser Bilder lässt ein gleichzeitiges Gefühl von emotionaler Zeitlosigkeit und spezifischer Dringlichkeit entstehen. So laden seine Arbeiten über die bloße Betrachtung hinaus dazu ein, über die anhaltenden physischen und psychologischen Dimensionen ökologischer, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Gewalt innerhalb der Dynamik des zeitgenössischen Amerikas nachzudenken.
Kuratiert von Nadine Isabelle Henrich, Kuratorin des Hauses der Photographie, in enger Zusammenarbeit mit Philip Montgomery.