REEPERBAHN FESTIVAL 2024 GIRLBAND!, STREICHELT, MARUJA,

• Konzerte

GIRLBAND! 19:40 - 20:30 UHR
Es hat nicht viel mehr als eine Handvoll Singles gebraucht, um G, Jada und K-Flo von einem ambitionierten Trio mit jeder Menge Talent zu einem Phänomen auf sämtlichen Punk-Rock-Playlisten im UK zu machen. Als GIRLBAND! haben die drei ein Rezept mit allen Zutaten parat, die in den neuen Zwanzigern Hook-orientierten Punk in die Jungzellenkur schicken: infektiöse Melodielinien, die richtige Portion Indie-Charme und jangly Gitarren in der Tradition von Sam Fender. Garniert mit Vocals, die jederzeit einer Fiona Apple oder Billy Nomates das Wasser reichen können, sind Nummern wie „Boys With Girls“ (2023) oder das herrlich sehnsüchtige „Heartbreak Town“ (2024) lediglich Vorboten eines kommenden Albums. Reflexionen über die vergangenen und oftmals enttäuschten Hoffnungen ihrer Heimatstadt Mansfield, ein Sinnbild für das eigene Seelenleben, aber auch die Essenz dessen, was uns menschlicht macht – das sind Themen, die hier in bittersüße Songs gegossen werden. Angesichts des bislang veröffentlichten Materials von GIRLBAND! und der überbordenden Live-Qualitäten dieses Trios, ist davon auszugehen, dass wir künftig noch deutlich mehr von dieser Gruppe hören werden. Zunächst bei uns in Hamburg, live auf der Bühne.

STREICHELT 21:30 - 22:15 UHR
Songs, die einen in den Arm nehmen und verstehen – das war so in etwa die Prämisse für Johannes Weichelt, als er auf die Suche nach einem Projektnamen ging. Streichelt ruft dabei direkt mehrere Assoziationen hervor: Geborgenheit, Zuneigung, Zärtlichkeit, Berührung, Wärme. Alles davon kann gespürt werden, wenn der Jungkünstler aus Nürnberg seine von New Wave, Synth Pop und Nuancen des Post-Punks getragenen Lieder darbietet. „Sicher nicht“ wäre so ein Beispiel, oder auch „Fern“ mit seinen sehnsüchtigen Melodieverläufen und Lyrics. Den DIY-Charme der Neuen Neuen Deutschen Welle hat Streichelt auch von der ersten Sekunde an internalisiert; schreibt, singt und lebt danach. Ein bisschen Melancholie spielt in seiner Musik eine Rolle, das sagt er selbst. Klar wird aber immer wieder: Streichelt zeigt sich als Mann der Hoffnung, die er stets bereit ist zu teilen.

MARUJA 23:15 - 00:15 UHR
Als Maruja vor mittlerweile gut acht Jahren mit der selbstbetitelten EP erstmals im UK für verdrehte Köpfe sorgten, waren sie noch ein ziemlicher Geheimtipp. Das änderte sich auch mit den EPs „Explicit Trickery“(2017) und „Compassion“ (2019) kaum, obwohl das über alle Maßen talentierte Quartett andere Bands aus Manchester mit PR-Kampagne mal ganz locker in die Tasche steckt. Dann kam die Pandemie – und irgendetwas änderte sich. Plötzlich krachten Maruja mit legitimen Über-Songs á la „Rage“, „Thunder“ oder „Zeitgeist“ ins britische Post-Punk-Revival wie Meteoriten in die sibirische Taiga und rasierten selbst den pingeligsten Nitpickern die Fontanelle. Es folgte die EP „Knocknarea“ (2023) – nichts weniger als ein Sturm aus Saxofon-befeuertem Art Rock, Jazz und Post-Hardcore, der euch mit einem Puls von 180 zurücklässt. Dieses Jahr erscheint nun der Nachfolger „Connla's Well“, mit dem sich diese Band in etwas mehr als 20 Minuten ein gottverdammtes Denkmal setzt. Vergesst jeden kurzlebigen Hype, diese Band schreibt gerade Geschichte.

Einlass: 19:00 Uhr