Riefenstahl
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Lügen, bis man sich selbst glaubt
Dokumentarfilm | Deutschland 2024 | 120 Minuten
Regie: Andres Veiel
Eine Kamerafahrt über glitzernde Bergkristalle. Dann das Filmbild eines schönen Gesichts im Profil. Die ersten Clips in dem Dokumentarfilm „Riefenstahl“ von Andres Veiel stammen aus dem Bergfilm „Das blaue Licht“ (1932). Die Hauptdarstellerin hieß Leni Riefenstahl; sie stand aber auch als Regisseurin im Vorspann. Allerdings erst nach 1933, nachdem jeder Hinweis auf die Mitarbeit des Juden Béla Balázs getilgt worden war. Die auratisch weichgezeichneten Bilder verflüchtigen sich allerdings rasch. Dafür jagen unidentifizierbare Filmstreifen vorbei, welche die schiere Materialfülle markieren, bis gleichsam das Malteserkreuzgetriebe des imaginären Projektors greift und Bewegtbilder erkennbar werden: von Hitler, NS-Aufmärschen und olympischen Wettkämpfen. Später tauchen Familienfotos auf, Vater, Mutter, Leni. Im weiteren Verlauf des Films bekommt man auch in psychologischer Hinsicht eine Ahnung davon, warum Leni Riefenstahl das wurde, wie sie war – und warum sie bis zuletzt so blieb: eine überzeugte Nationalsozialistin in der Maske der schönheitstrunkenen Grande Dame, die schon aufgrund ihres Alters unantastbar wirkte. Sie starb 2003 im Alter von 101 Jahren.
Veranstalter: Kommunales Kino Bremerhaven e.V.
Telefonnummer: 04711428920
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