Sona Jobarteh
- Weltmusik
In der afrikanischen Musik ist sie das Gesicht der Emanzipation schlechthin: Im Alleingang hat Sona Jobarteh eine reine Männerdomäne, das Spiel auf der Stegharfe Kora, für die Frauen erobert – und eine jahrhundertealte Musik gleichzeitig mit Zukunftsvisionen aufgepeppt.
Aufgewachsen in England, verwurzelt in Gambia: Mit ihrem zweifachen kulturellen Hintergrund pflegt Jobarteh eine frische Sichtweise auf die 800 Jahre alte Kultur des Mande-Reichs. Seit damals wirkte der Klan der Jobartehs als Geschichtenerzähler und Preissänger, aber auch als Mahner am Königshof. Die 21-saitige Stegharfe Kora spielten nur männliche Vertreter. Doch dann kam sie: »Ich wollte meinem Herzen folgen, nicht einfach in die herkömmlichen Schemata hineinpassen«, betont Sona Jobarteh.
Ihr Programm ist ein atemberaubender Schaukasten dafür: Perfekte, dichte Arrangements, seelenvoller Sologesang, perkussives Flechtwerk, sowie Soloarbeit auf der Kora und dem Balafon (eine Xylofon-Art) prägen die Stücke. Packender Afro-Pop vermählt sich mit den Sounds der Savanne und bluesigen Einschüben – umgesetzt mit einer Band, die ihren Sohn Sidiki umfasst sowie den Gitarristen Eric Appapoulay, der schon für Neneh Cherry und Yusuf Islam gewirkt hat. »Die Tradition muss sich entwickeln, mit der Menschheit weiterwachsen«, sagt Jobarteh. »Dass ich heute als Frau die Kora spiele, ist absolut notwendig, damit das Instrument in unserer modernen Gesellschaft noch Relevanz hat.« Ein musikalischer Quantensprung der selbstbestimmten afrikanischen Weiblichkeit.
BESETZUNG
Sona Jobarteh kora
Eric Appapoulay vocals, guitar
Andi McLean bass guitar
Sidiki Jobarteh balafon
Mamadou Sarr percussion
Yuval Wetzler drums
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