Mit einem Programm von außergewöhnlicher Geschlossenheit und Intensität lädt Dirigent Sylvain Cambreling zu einem unvergesslichen Beethoven-Abend ein. Das Konzert verknüpft zwei Meilensteine der Beethoven’schen Klangwelt miteinander: das Violinkonzert in D-Dur und seine Sechste Symphonie mit dem Beinamen »Pastorale«. Beide Werke, so unterschiedlich sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, eint eine für Beethoven zentrale Idee: Musik als humanistischer Raum, in dem sich innere Empfindung und äußere Natur wechselseitig spiegeln.
Im Mittelpunkt des ersten Konzertteils steht das Violinkonzert – ein Werk von strahlender Klarheit und fast poetischer Innigkeit. Beethoven legt den Solopart nicht als virtuoses Schaustück an, sondern als groß angelegte, gesangliche Rede. Clara-Jumi Kang ist eine ideale Interpretin dieses Konzerts, das weniger die Virtuosin als vielmehr die musikalische Erzählerin verlangt. Mit feinem Gespür für Klangfarben und einer unverwechselbaren Mischung aus Ruhe und Intensität bringt sie mit ihrer Stradivari Linien zum Atmen und entfaltet selbst in den leisen Passagen eine kraftvolle Präsenz.
Nach der Pause öffnet sich mit der Sechsten Symphonie – »Pastorale« ein anderer, doch eng verwandter Klangraum. Beethoven entwirft hier keine Programmmusik im engeren Sinn, sondern eine atmosphärische Annäherung an Naturerfahrung – von der friedvollen Ankunft auf dem Lande über das murmelnde Bachidyll bis zum kraftvollen Gewitter und der dankbaren Rückkehr zur Ruhe. Es entsteht ein symphonischer Bogen, der das zuvor Gehörte aufnimmt und zugleich in weite klangliche Horizonte führt: ein besonderes Konzert in der Elbphilharmonie, das zwischen Aufbruch und innerer Einkehr von der Suche nach dem Ewigen erzählt.
BESETZUNG
Symphoniker Hamburg Orchester
Clara-Jumi Kang Violine
Sylvain Cambreling Dirigent
PROGRAMM
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale«