Trompe-l’il /// Gabriele Basch | Claus Georg Stabe
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© Claus Georg Stabe | Gabriele Basch

„Trompe-l’il“ – Täusche das Auge - ist der Titel unserer neuen Ausstellung. In der Kunstgeschichte bezeichnet Trompe-l’il vor allem Bilder oder Fresken, die so realistisch gestaltet sind, dass sie als tatsächlich existierend wahrgenommen werden. Sie geben vor, nicht nur Abbild zu sein, sondern der Gegenstand selbst.

Die Täuschung erhält hier eine philosophische Dimension: Sie wird als wesentlicher Bestandteil der Kunst betrachtet und regt zur Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung an. Visuelle Täuschungen laden dazu ein, genauer hinzuschauen. Was ist wirklich? Was ist lediglich eine Sinnestäuschung? Und was verstehen wir überhaupt unter Wirklichkeit? Diese Fragen sind heute, in Zeiten von manipulierten Fotos, Virtual Reality und Fake News, vielleicht relevanter denn je und erfordern eine kritische Reflexion unserer Wahrnehmung.

Und wie täuschen die Arbeiten von Gabriele Basch und Claus Georg Stabe unsere Sinne? Beide haben Malerei studiert, überschreiten dieses Medium aber auf jeweils ganz eigene Weise.

Gabriele Basch untergräbt oder verstärkt ihre malerischen Setzungen quasi durch Zerstörung. Mit dem Skalpell schneidet sie unregelmäßige Formen, Raster, Muster und Strukturen in das Papier, die einerseits anarchisch in das Bestehende eingreifen, es jedoch gleichzeitig organisch bereichern. Die dadurch entstehenden Durchblicke eröffnen eine geheimnisvolle, farbige Dimension hinter dem Bildträger, dessen Materialität bzw. Immaterialität sich dem Betrachter nur sukzessive erschließt. Die Ebenen durchdringen sich, sind kaum voneinander zu trennen. Was ist hier echt, was nur Schein?

Verschiedenen Farbflächen organisieren sich in geometrischen, sich vielfach überlagernden Formen auf dem Papier, aber entwickeln sie sich tatsächlich aus malerischen Flächen? Der Maler Claus Georg Stabe hat einen anderen Weg gewählt, farbige Areale zu erzeugen. In unzähligen, eng aneinander liegenden, sich teilweise überlagernden Einzellinien, die der Künstler mit dem Kugelschreiber zieht, erzeugt er Flächen in unterschiedlichen Schattierungen. Gekonnt collagiert er diese mit Formen aus verschiedenen Papieren so, dass abstrakt malerische Räume entstehen, die verwirrend und schwer durchschaubar sind, aber immer wieder Assoziationsräume öffnen.

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Galerie Carolyn Heinz

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