Der bekannte Hamburger Sezessionist Arnold Fiedler (1900-1985) wäre in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden. Anlass genug, das vielseitige Schaffen Fiedlers, der in Hamburg wie in Paris Spuren hinterlassen hat, mit einer neuen Ausstellung zu würdigen. Fiedler gilt als Vorreiter der gegenstandsfreien Malerei in Hamburg. Die Ausstellung skizziert aber nicht nur diesen Weg anhand von Werken der geometrischen Abstraktion und des Tachismus, sondern zeigt ebenso frühe Milieustudien, Arbeiten eines Nachkriegssurrealismus, farbintensive Collagen und die Wiederkehr zum Gegenständlichen. Doch können all diese Versuche einer Einordnung von Werkphasen angesichts des völlig unverwechselbaren Stils Arnold Fiedlers, der einen hohen Wiedererkennungswert hat, nur einen groben Überblick geben. Der vom französischen Kunsthistoriker Pierre Courthion als pariserischer Hamburger bezeichnete Fiedler, der einst in Paris sein Atelier neben dem bekannten Bildhauer
Alberto Giacometti (1901-1966) hatte und in Hamburg in den Grindelhochhäusern nächtliche Ansichten der Stadt, Traumbilder und Werke über die Sturmflut erschuf, erhielt 1956 den Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg. Die Werkpräsentation Durch die Nacht zeigt anlässlich seines Jubiläums auch einige von Sammlern aus Hamburg und Berlin geliehene, besonders eindrucksvolle Werke Fiedlers, die seit längerer Zeit nicht mehr öffentlich zu sehen waren.