Dr. Ulrich Knufinke
Als Versammlungsorte jüdischer Gemeinschaften erlebten Synagogen in ihrer rund zweitausendjährigen Geschichte zahlreiche Wandlungen in Funktion, Gestaltung und Deutung. Der Architekturhistoriker und Denkmalpfleger Ulrich Knufinke stellt einige dieser Entwicklungen anhand ausgewählter Beispiele vornehmlich aus dem deutschsprachigen Raum vor. Er untersucht dabei vor allem, wie sich die langen architektonischen Entwicklungslinien dieser Bauten in der gegenwärtigen Gestaltung von Synagogen und jüdischen Gemeindezentren in Deutschland widerspiegeln. Als „Minderheiten-Architekturen“ stehen Synagogen in Deutschland zudem im Spannungsfeld jüdischer und nicht-jüdischer Erwartungen und Deutungen – nicht zuletzt wenn sie als öffentlich im Stadtbild sichtbare Erinnerungsorte an den Holocaust verstanden werden.
Ulrich Knufinke ist wissenschaftlicher Leiter der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur an der Technischen Universität Braunschweig, Mitarbeiter beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und seit 2025 Mitglied im Denkmalrat der Freien und Hansestadt Hamburg.
Aktuelle Schwerpunkte seiner Forschung sind die Geschichte der jüdischen Architektur und der denkmalpflegerische Umgang mit historisch bedeutsamer Bausubstanz als Kulturerbe.