Zeitreisen (mit Elb' an Flutes und Sascha Lino Lemke)

• Klassik

Das Blockflöten-Ensemble Elban Flutes (Maria Pallasch, Nora Kiszty und Anabel Roser) und Sascha Lino Lemke (Komponist, Live-Elektroniker) greifen in ihrem Konzertprogramm die Polaritäten des Lebens auf: Alt und Neu, Glück und Unglück, Spannung und Entspannung, Tag und Nacht, schwarz und weiß. Die Gegensatzpaare bedingen einander, sind in ihren Unterschieden untrennbar vereint. Musikalisch zeigt sich dies in einer großen Bandbreite an Instrumenten und Klangfarben, am Kontrast von Freude und Leid in alten Madrigalen, im Nachklang alter Madrigale in zeitgenössischen Werken oder in zeitgenössischen Werken, die alte Stile nachahmen.

So wird z.B. zunächst das atmosphärische, rätselhafte, rauchige spätmittelalterliche Vokaltrio „Fumeux fume“ von Solage, eine Komposition der sehr experimentierfreudigen sog. ars subitilior (kurz vor 1400), vom tiefem Blockflötentrio gespielt. In „Sirènes fumeuses. Hommagio a Fausto Romitelli“ für dieselbe Besetzung geistern dann Bruchstücke der mittelalterlichen Vorlage durch Sascha Lemkes eigene Komposition. Durch Lemkes „Zanzaretta“ ziehen sich instrumentale und elektronische Anspielungen auf Carlo Gesualdos gleichnamiges, die "kleine Mücke" besingendes Madrigal, das ebenfalls im Konzert vorgestellt wird. Ähnlich ist "Moro lasso" eine Verbeugung Lemkes vor dem gleichnamigen Gesualdo-Madrigal, das seinerseits zeitweilig spätromantisch-wagnerianisch anmutet, obwohl bereits kurz nach 1600 entstanden.

Die moderierten musikalischen Zeitreisen führen das Publikum außerdem noch einmal in die Renaissance zu Kompositionen von Ghiselin, Ghizeghem und Morley und in die Moderne zu Thomas‘ Veränderungen. Zwischen den Zeiten steht auch Winfried Michels, der 1981 unter dem Pseudonym Simonetti eine in vielem spätbarock anmutende Sonata komponierte.

www.elbanflutes.de

www.SaschaLinoLemke.de