Museum Tuch und Technik
Museum Tuch und Technik
Seit 1929 trägt Neumünster Fabrikschornsteine im Wappen. Denn die Stadt war stolz auf ihre Symbole von Kraft und Fortschritt im Ortszentrum. Doch wichtiger für die Industrialisierung war zunächst die Lage an der Schwale. Denn Tuch- und Lederfabriken brauchten das Wasser des Flusses zum Waschen, Färben und Gerben. Auch Abwässer wurden hineingekippt, ehe um 1900 eine Kanalisation gebaut wurde. Unterdessen hatte die Industrie hier einen großen Aufschwung genommen, früh befördert durch die zentrale Lage am Knotenpunkt von Chausseen und Eisenbahnstrecken.
Das Museum Tuch + Technik verwebt die Geschichte der Stadt geschickt mit der einst wichtigen Tuchindustrie. Auf alten Maschinen zur Verarbeitung von Schafwolle produziert es sogar neue Plaids in limitierter Auflage. Auch der in der Nähe des Hauses liegende Mühlenteich ist ein Relikt der Tuchindustrie: An seinen Ufern hatten sich seit dem 17. Jahrhundert Tuchmacher angesiedelt, 1811 begann die industrielle Fertigung. Die wachsende Zahl von Tuchfabriken, die sich nach häufigen Bränden rasch vergrößerten, bestimmte das Bild im Stadtkern. 1918 hatten die 16 Tuchfabriken etwa 2.100 Beschäftigte, 1991 schloss der letzte Betrieb.
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