Seit 1913 im Herzen Harburgs – seit 2022 Genossenschaft: Die Kneipe „Zur Stumpfen Ecke“ bietet ein uriges Flair, kühle Getränke, mitunter Live-Musik und Quiz-Abende, aber immer einen gemütlichen Platz am Tresen oder auf einem Sofa.
Ein Urgestein in Hamburgs Süden
Die Geschichte der „stumpfen Ecke“ lässt sich weit zurückverfolgen: Seit 1913 (oder früher) wird hier, in fußläufiger Entfernung zum Harburger Bahnhof, geklönt, gelacht, getrunken und gefeiert. Und auch mehr als einhundert Jahre später laden der urige Tresen und gemütliche Sofas ein, in entspannter Atmosphäre ein kühles Bier, eine leckere Limo oder einen frischen Kaffee zu genießen. In den warmen Monaten, in der Regel von Mai bis September, und bei gutem Wetter wird auch im begrünten Außenbereich ausgeschenkt. Eine gute Möglichkeit für alle, denen das Klima in der Raucher*innenkneipe auf Dauer nicht bekommt!
Von Live-Musik bis Kneipensport
Neben dem Gastronomiebetrieb bietet die „stumpfe Ecke“ auch ein breites Veranstaltungsangebot. In der Kneipe finden regelmäßig Konzerte mit verschiedensten – meistens regionalen – Interpret*innen statt: Von Rock und Punk über Blues und Country bis zu Singer-Songwriter-Musik oder auch Swing. Außerdem können Interessierte unregelmäßig Lesungen oder Vorträgen lauschen. Die „stumpfe Ecke“ beteiligt sich regelmäßig an Events wie den SuedLese-Literaturtagen, der SuedKultur-MusicNight, der wissenschaftlichen Vortragsreihe „Wissen vom Fass“ oder den Harburger Gedenktagen.
Diejenigen, denen das bloße Rumsitzen nicht herausfordernd genug ist, können sich in der „stumpfen Ecke“ auch im Steeldart oder am Tischkicker messen. Außerdem treffen sich regelmäßig eine Doppelkopfrunde und Fußballbegeisterte.
Hamburgs erste Genossenschaftskneipe
Im Jahr 2021 konnten Stammgäste die Traditionskneipe vor dem drohenden Ende retten: Nachdem die bisherige Mieterin ankündigte, den bestehenden Mietvertrag nicht zu verlängern, gründeten sie eine Genossenschaft. Seit der Wiedereröffnung am 22.2.22 sind es schon mehr als 70 Genoss*innen geworden, die die „stumpfe Ecke“ demokratisch und solidarisch bewirtschaften. Für sie ist ihre Kneipe nicht nur eine Kneipe, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sexueller Orientierung, unterschiedlicher Ethnien und Religionen. Sie soll ein Ort sein, an dem Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie keinen Platz haben.