Was kommt bei den Hamburger:innen auf den Tisch?
Weihnachtstraditionen unterscheiden sich nicht nur von Familie zu Familie, sondern auch von Generation zu Generation. So greifen jüngere Menschen deutschlandweit immer häufiger zu vegetarischen Gerichten und den recht neuen Traditionen rund um Raclette und Fondue. Trotzdem gibt es nach wie vor regionale Unterschiede, wenn es um das Festtagsessen an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen geht. Was kommt also in Hamburg zu Weihnachten auf den Tisch und hat sich das Festtagsessen im Laufe der Jahre verändert?
Schon seit dem Mittelalter wird in Deutschland zu Weihnachten Braten gegessen. Anfangs war der Schweinebraten gang und gäbe, irgendwann wurde die Martinsgans vom Martinstag im November auch für das Weihnachtsfest übernommen. Wie in ganz Deutschland ist also auch in Hamburg der Gänsebraten eine wohlbehütete Tradition. Viele Restaurants bieten noch heute zur Weihnachtszeit Gänse- und Entenmenüs an.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Nordsee hat aber auch der Fisch einen hohen Stellenwert in der Hamburger Weihnachtsküche. Der traditionelle Weihnachtskarpfen gehört tatsächlich in vielen deutschen Regionen zum Weihnachtsfest dazu. In Hamburg wird er allerdings auf besondere Weise zubereitet. Während er im Rest der Republik frittiert und mit Kartoffelsalat gegessen wird, wird er in Hamburg traditionellerweise blau gekocht.
Dafür wird der Karpfen ausgenommen, aber nicht geschuppt und in Salzwasser, das mit Weißwein, Essig und Kräutern verfeinert sein kann, pochiert. Drüber verfärbt sich die Schleimhaut der Fischhaut blau. Früher wurden dazu in den reichen Haushalten Hamburgs Muscheln und Walnüsse gegessen. Heute reicht man auch gerne Brat-, Petersilien- oder Salzkartoffeln und Meerrettichsoße.
Außerdem aßen die reichen Hamburger:innen zu Weihnachten häufig in Bier eingekochtes Fleisch – eine Tradition, die sich in Gegensatz zur Gans und den Karpfen nicht durchgesetzt hat.
Laut einer Umfrage von Typisch Hamburg essen die Hamburger:innen heute am häufigsten Grünkohl mit Pinkel oder Kassler, gefolgt von Birnen-Bohnen-Speck, Labskaus, Steckrübeneintopf und Fischfilet mit Kartoffelsalat.
Grünkohl ist deutschlandweit ein beliebtes Wintergemüse, in Hamburg findet er aber etwas häufiger seinen Weg auf den Festtagstisch. Pinkel ist eine geräucherte, grobkörnige Grützwurst, deren Namensursprung nicht abschließend geklärt ist.
Birnen-Bohnen-Speck ist ein Eintopf aus den namensgebenden Zutaten, der mit Kartoffeln gegessen und auch "Gröner Heini" genannt wird. Und was verbirgt sich hinter Labskaus? Das ist gar nicht so einfach zu sagen, weil das Gericht nicht nur in Norddeutschland und den skandinavischen Ländern in verschiedenen Variationen gegessen wird, sondern auch in der Region um Liverpool in England, wo es "Scouse" genannt wird. Aber bleiben wir bei Hamburg: Hier besteht Labskaus aus Rinderhackfleisch, Roter Bete und Kartoffeln und wird mit Matjes, Spiegelei und Gewürzgurken gegessen.
Laut einer Umfrage des Lebensmittelverbands betreiben Hamburger:innen – wie die meisten Deutschen – am 1. Weihnachtsfeiertag oft größeren Aufwand als an Heiligabend selbst und schieben einen Gänse- oder Entenbraten in den Backofen, etwas seltener auch mal einen Rinder- oder Schweinebraten.
An Heiligabend dagegen lautet die Devise: Hauptsache einfach. Im Rest Deutschlands greift man deshalb gerne auf Kartoffelsalat mit Würstchen, Fondue oder Raclette zurück. In Hamburg sind die von "Typisch Hamburg" ermittelten Gerichte fester Bestandteil des Weihnachtsmenüs, es kommen aber auch andere Fischgerichte auf den Tisch. Unter anderem sind Fischfilet oder Brathering mit Bratkartoffeln beliebt, Backfisch mit Kartoffelsalat, Scholle mit Speckbohnen und Hamburger Pannfisch.
In Hamburg gibt es natürlich nicht nur herzhafte kulinarische Traditionen, sondern auch süße. Gerade auf den Weihnachtsmärkten und dem Winterdom kommt man dabei immer wieder an Buden vorbei, die zuckriges Schmalzgebäck verkaufen.
Süßen Teig in Öl zu frittieren – nichts anderes stellt Schmalzgebäck dar – ist dabei allerdings keine Hamburger Erfindung. Genau genommen sind Menschen rund um den Globus bereits auf diese geniale Idee gekommen. In Deutschland werden die kleinen Teigklumpen gerne zum Karneval gegessen und je nach Region Mutzenmandeln, Mutzen oder Muzen, Kräppelchen, Kreppeln oder Krapfen, Nautzen, Feuerspatzen, Mäuse oder Nonnenfürze genannt. Meist bestehen sie aus Brand- oder Mürbeteig und werden mit Zimt und Zucker verfeinert.
In Hamburg dagegen heißen sie Schmalzkuchen, bestehen aus Hefeteig, werden mit Puderzucker bestäubt und zur Weihnachtszeit gegessen.
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