Im Plat du Jour in Hamburg wird französisch gekocht, und zwar überwiegend im ländlichen Stil, ohne Chi Chi, dafür in umso höherer Qualität.
Im Plat du Jour wird französisch gekocht, und zwar überwiegend im ländlichen Stil, ohne Chi Chi, dafür in umso höherer Qualität.
Schlemmen im Versteck. Ein erstklassiges Restaurant, rathausnah, mitten in der Innenstadt – und trotzdem nahezu touristenfrei? Ja, das gibt es. Es liegt schön versteckt am Dornbusch, einer winzigen Straße sechs Gehminuten südöstlich vom Hamburger Rathaus. Hier verbringen die etwas betuchteren Damen und Herren aus Verlagshäusern und Anwaltskanzleien ihre Mittagspause, doch auch abends ist das Restaurant bestens besucht.
Wie in französischen Brasserien üblich, finden wir einen eng bestuhlten, ebenso zweckmäßig wie elegant möblierten Gastraum, der einen Blick in die halb offene Küche gestattet. Wer es etwas ruhiger mag, der kann auch in einem Souterrain-Hinterzimmer Platz nehmen, dort ist die Sauerstoffzufuhr allerdings nicht besonders gut. Richtig gut – und seit Ewigkeiten unverändert – hingegen ist die Speisekarte. Im Plat du Jour wird französisch gekocht, und zwar überwiegend im ländlichen Stil, ohne Chi Chi, dafür in umso höherer Qualität.
So finden wir Bistro-Klassiker wie Weinbergschnecken mit Petersilien-Knoblauch-Sauce oder eine Fischsuppe mit Rouille und Knoblauchbrot als Vorspeise und Hauptgerichte wie Kaninchenkeule mit Dijon-Senfsauce oder natürlich ein klassisches Steak frites – hier als Rumpsteak – mit Pfeffersauce.
Auch die kleine Nachspeisenkarte überrascht kaum: Beliebte Süßspeisen wie Crème brûlée, Crêpes oder Profiteroles sind dort ebenso zu verzeichnet wie eine Platte von hervorragenden Rohmilchkäsen.
Der Service passt sich dem Gast an: Wenn dieser nur eine Vorspeise und ein Mineralwasser bestellt, wird man sich möglicherweise nicht mit vollendetem Liebreiz um ihn kümmern. Wenn er hingegen, wie in Frankreich üblich, drei Gänge und einen Wein zum Essen ordert, wird man ihn hegen und umsorgen wie einen alten Freund.
Hervorzuheben ist: Man kann es im Plat du Jour richtig krachen lassen, man muss aber nicht, denn die Preisspanne der Speise- und Getränkekarte ist erstaunlich groß. Ob der Gast für drei Gänge und eine Flasche Wein 50 oder 250 Euro zu investieren bereit ist, ist ganz allein seine Sache.
Kurz & Knapp
- KategorieRestaurant
- Art der KücheFranzösisch
- Preis€€€
- Ambientewie in einer edlen, kleinen Brasserie
- TippLinsen auf Lachstatar – ein Gedicht.
- Servicebodenständige französische Klassiker